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HRE-Übernahme: Annahmefrist für Aktionäre läuft

Der Staat hat nun offiziell allen Aktionären des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) sein Übernahmeangebot gemacht. Damit läuft die Annahmefrist.

Wie vor kurzem beschlossen, bietet der Staat den Aktionären 1,39 Euro pro Aktie an. Im Preis enthalten ist eine Prämie von rund zehn Prozent auf den gesetzlichen Mindestpreis von 1,26 Euro. Am Vortag hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Angebotsunterlagen genehmigt. Damit kann die Frist, die am 4. Mai 2009 endet, heute beginnen.

Der Staat will alle Anteile erwerben. Sollten die Aktionäre nicht auf das Angebot eingehen, will der Bund die Bank verstaatlichen - dann aber zum gesetzlichen Mindestpreis von 1,26 Euro. Fraglich ist vor allem, ob der Großaktionär J.C. Flowers seinen Anteil von knapp 22 Prozent freiwillig abgibt. Andernfalls droht ihm eine Enteignung. Diesen Schritt will die Bundesregierung aber eigentlich vermeiden.

Die HRE ist einer der größten Pfandbrief-Emittenten in Deutschland. Sie hat über 88 Milliarden Euro an Pfandbriefen im Umlauf, deckt also mehr als zehn Prozent des gesamten deutschen Marktes ab. Auch im Derivatehandel ist die HRE ein signifikanter Marktteilnehmer: Ende 2008 hatte das Derivatebuch ein Volumen von nominal 900 Milliarden Euro, wie aus der Angebotsunterlage hervorgeht. Ende des vergangenen Jahres wurden zudem 47 Milliarden Euro an unbesicherten Anleihen von Investoren gehalten.

Die HRE wird mit 102 Milliarden Euro Garantien künstlich am Leben gehalten. Rund die Hälfte der Summe kommt vom Bund, den Rest stellten andere Banken zur Verfügung. Der Bund hat die milliardenschwere Rettung damit verteidigt, dass eine Insolvenz kaum abschätzbare Effekte auf den Finanzmarkt haben würden.  (sp/dpa/Reuters)

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