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Wirtschaft: Hypo-Vereinsbank trennt sich von Bank von Ernst Angeschlagenes Kreditinstitut

stärkt mit Verkauf seine Rücklagen

München (nad). Im Zuge ihres Konzernumbaus hat die Münchener HypoVereinsbank (HVB) ihre Schweizer Privatbank-Tochtergesellschaft Bank von Ernst an die Royal Bank of Scotland verkauft. Der Barpreis betrage 323 Millionen Euro, teilte die HVB am Donnerstag in München mit. Der Buchgewinn liegt nach Informationen aus Finanzkreisen bei 250 Millionen Euro. Die Bank of Scotland kauft die Bank von Ernst über ihre Tochter, die schweizerische Coutts Bank, bei der auch die britische Königin Elizabeth II. Kundin ist. Die Börse feierte den Verkauf – die HVB-Aktie legte um 7,14 Prozent auf 15,01 Euro zu und war damit Spitzenreiter im Dax.

Nach Angaben der HVB soll die Transaktion bis Jahresende abgeschlossen sein. Neben dem Verkauf haben sich HVB und Coutts Bank auch auf die Eckdaten einer künftigen Kooperation im Privatkundengeschäft verständigt. Die Bank von Ernst, die schon seit längerem auf der Verkaufsliste der HVB steht, beschäftigt 450 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen von 8,3 Milliarden Euro.

Mit dem Verkauf der Bank von Ernst schärfe der Konzern sein Profil, reduziere die Komplexität und stärke die Kapitalbasis, sagte Vorstandschef Dieter Rampl. Der seit Januar amtierende Bankchef hat bereits den Teil-Börsengang der Bank Austria und den Verkauf der Norisbank auf den Weg gebracht, was der HVB 1,5 Milliarden Euro einbrachte. Anfang der Woche hatte die HVB zudem ihr Geschäft mit der gewerblichen Immobilienfinanzierung ausgelagert und als Hypo Real Estate an die Börse gebracht.

Mit dem Verkauf der Bank von Ernst erreicht Rampl sein Ziel, in diesem Jahr 1,7 Milliarden Euro aus Beteiligungsverkäufen zu erzielen. Rampl hat sich zudem vorgenommen, die Risikoaktiva um 100 Milliarden Euro zu senken und die angegriffene Kernkapitalquote bis Jahresende auf sieben Prozent zu steigern. Ende 2002 lag sie noch bei 5,7 Prozent. Nach Einschätzung von Analysten liegt die Quote derzeit bei 6,2 Prozent.

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