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Wirtschaft: Hypo-Vereinsbank verordnet DAB Sanierungskurs Direktbank verliert

immer mehr Privatanleger

München (dpa). Unter dem massiven Druck der Muttergesellschaft HypoVereinsbank will die Direktbank DAB in diesem Jahr endlich schwarze Zahlen schreiben. „Wir werden vor harten Einschnitten nicht zurückschrecken, wenn wir unsere gesetzten Ziele nicht erreichen“, sagte Vorstandsmitglied Jens Hagemann am Mittwoch in Frankfurt. Dies könne weitere Arbeitsplätze kosten. Derzeit sind es noch 404 Stellen – 300 weniger als vor drei Jahren.

Der neue Hypo-Vereinsbank-Vorstandssprecher Dieter Rampl hatte zu seinem Amtsantritt weitere harte Einschnitte bei der DAB angekündigt. Der langjährige DAB-Chef Matthias Kröner hatte das Unternehmen zuvor bereits verlassen müssen. Zudem wurden die Aktivitäten in Frankreich und der Schweiz abgestoßen. Rampl forderte, das bei der DAB eingesetzte Kapital müsse sich endlich wieder rentieren. In Unternehmenskreisen wird über eine Integration der DAB in die Hypo-Vereinsbank sowie über einen Verkauf spekuliert.

Zu weiteren Stellenstreichungen sagte DAB-Vorstandsmitglied Alexander Freiherr von Uslar-Gleichen: „Es wird aber keinen signifikanten Abbau geben.“ Im Wesentlichen sei die Restrukturierung bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen worden. Dadurch sollen 2003 die Gesamtkosten wie geplant nochmals um etwa 20 Prozent auf unter 90 Millionen Euro gedrückt werden. Mit dem Verkauf der französischen Selftrade und der Schweizer Direkt Anlage Bank seien zudem die größten Verlustbringer beseitigt. Auf der Ertragsseite soll das neue Angebot von Vermögensanalyse und -beratung Schwung bringen.

Dagegen bleibt der Online-Wertpapierhandel, das Kerngeschäft der Münchner, weiter das Sorgenkind. „Es könnten Ende 2003 nochmals weniger Privatanleger sein“, sagte Hagemann. Diese erledigen ohnehin nur noch acht Mal im Jahr ihre Wertpapiergeschäfte über das Internetangebot der DAB. Derzeit hat allein das Geschäft mit Unternehmen und mit Top-Kunden noch Zulauf.

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