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Wirtschaft: IBB vergibt mehr Kredite an Firmen Vom Gewinn fließen 123 Millionen an das Land

Berlin - Die landeseigene Investitionsbank Berlin (IBB) sieht die regionale Wirtschaft auch 2008 auf Wachstumskurs. „Die Investitionsfreude ist zurückgekehrt“, sagte Vorstandschef Dieter Puchta am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz.

Berlin - Die landeseigene Investitionsbank Berlin (IBB) sieht die regionale Wirtschaft auch 2008 auf Wachstumskurs. „Die Investitionsfreude ist zurückgekehrt“, sagte Vorstandschef Dieter Puchta am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz. Die Berliner Wirtschaft werde 2008 um 1,3 bis 1,5 Prozent wachsen und weiter zum Bundesschnitt aufschließen. Im vergangenen Jahr hatte die Berliner Wirtschaft mit 1,8 Prozent so stark zugelegt wie seit 1995 nicht mehr. Im Bundesschnitt hatte das Plus bei 2,5 Prozent gelegen. „Spätestens 2010“ werde Berlin den Bund überholen, prognostizierte Puchta.

Die Stärke Berlins spiegelt sich auch in den Förderzahlen des vergangenen Jahres wider: Mit 316 Millionen Euro gab die IBB um ein Drittel höhere Finanzierungszusagen an expandierende Unternehmen. Auch das Volumen der Gründerkredite stieg um 21 Prozent auf 4,1 Millionen Euro. Zurückgegangen sind dagegen die Kredite für notleidende Firmen.

Insgesamt ist das Volumen der Fördermittel 2007 allerdings deutlich zurückgegangen – um 28 Prozent auf 323 Millionen Euro. Dies lag daran, dass die IBB im vergangenen Jahr keine Globaldarlehen an andere Banken vergeben hat. Solche Darlehen, die 2006 noch 200 Millionen Euro ausgemacht hatten, werden von Förderbanken wie der IBB an Geschäftsbanken ausgereicht, die diese dann stückeln und zinsgünstig weitergeben können. Puchta begründete den Verzicht auf solche Geschäfte mit der internationalen Finanzkrise. 2006 habe die IBB noch ein Globaldarlehen von 100 Millionen Euro an die Mittelstandsbank IKB ausgegeben. Nachdem die IKB 2007 in Turbulenzen geraten war, habe man diese Zusammenarbeit beendet.

Wirtschaftlich fuhr die IBB 2007 ein Rekordergebnis von 235 Millionen Euro ein. Ein Großteil davon, 123,4 Millionen Euro, stammt aber aus dem Verkauf der Gewerbesiedlungsgesellschaft (GSG). Dieses Geld werde man an das Land Berlin ausschütten, sagte Puchta. Hinzu kämen 109 Millionen Euro Förderleistungen für das Land. Die IBB hatte die GSG für 300 Millionen Euro an ein Konsortium aus der Immobilienfirma Orco und der Bank Morgan Stanley verkauft. Mit dem Land hatte die IBB vereinbart, 134 Millionen Euro aus dem Verkauf behalten zu dürfen. Dies entspricht dem GSG-Buchwert.

In der Wirtschaftsförderung setzt Puchta vor allem auf den 2007 neu eingeführten Wagniskapitalfonds für die Berliner Kreativwirtschaft, der Mode-, Musik- oder Softwarefirmen unterstützen soll. „Die Kreativwirtschaft ist mit rund 170 000 Beschäftigten der am schnellsten wachsende Bereich der Berliner Wirtschaft“, sagte er. Stefan Kaiser

Stefan Kaiser

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