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Wirtschaft: IBM und HP sollen Garantien geben

Gewerkschaft fordert Verträge zur Standortsicherung in Deutschland

Frankfurt am Main/Stuttgart Die Gewerkschaft IG Metall fordert angesichts des Abbaus Tausender von Stellen bei den US-Computerkonzernen IBM und Hewlett Packard (HP) Standortsicherungsverträge nach dem Vorbild des Autokonzerns Daimler-Chrysler. Im vergangen Jahr hatte die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern für 160000 Mercedes-Mitarbeiter in Deutschland einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2012 ausgehandelt. Im Gegenzug akzeptierte die IG Metall Kostensenkungen von insgesamt einer halben Milliarde Euro.

Für Uwe Meinhardt, der bei der IG Metall in Stuttgart unter anderem für IBM zuständig ist und bei HP in Deutschland im Aufsichtsrat sitzt, gibt es keine Garantie, dass nach den aktuellen Stellenstreichungen bei beiden das Thema Arbeitsplatzabbau langfristig vom Tisch ist. „Ich würde nicht ausschließen, dass bei IBM in Deutschland bis auf das Entwicklungslabor langfristig alles verschwindet“, sagte der Stuttgarter IG-Metall-Chef, Jürgen Stamm. Sowohl IBM als auch HP hatten Anfang der Woche den Abbau von jeweils 14500 Arbeitsplätzen weltweit bekannt gegeben. Bei beiden Firmen sind auch die deutschen Töchter betroffen Auf den Gehaltslisten von IBM Deutschland stehen derzeit rund 24000 Mitarbeiter, für HP arbeiten rund 9600 Menschen in Deutschland.

Im Unterschied zu HP ist der im Frühjahr angekündigte Jobabbau bei IBM in Deutschland bereits abgeschlossen. Nach Informationen des Handelsblatts aus Gewerkschaftskreisen liegt die Zahl der in Deutschland gestrichenen IBM-Arbeitsplätze bei 1980 Stellen. Die ursprünglich geplante Zahl von 1600 Stellenstreichungen in Deutschland wurde damit sogar übertroffen. IBM wollte diese Zahlen allerdings nicht bestätigen. Dass der Jobabbau bei IBM in Deutschland vergleichsweise zügig ablief, dürfte mehrere Gründe haben. Zum einen hat der Konzern ordentlich Geld in die Hand genommen, um Mitarbeitern mit Abfindungen ein Ausscheiden schmackhaft zu machen. Laut IG Metall hat IBM in den Mitarbeitergesprächen aber auch „massiv Druck ausgeübt“.

Wie viele Jobs das von HP-Chef angekündigte Sparprogramm in Deutschland kosten wird, steht noch nicht fest. „Wir können uns zu einem möglichen Stellenabbau erst in einigen Wochen konkret äußern“, sagte ein Sprecher von HP Deutschland. Die Zahl dürfte nach Einschätzung von Branchenkennern jedoch deutlich niedriger als bei IBM ausfallen. Wie HP bereits bekannt gab, werden Stellen hauptsächlich bei Verwaltungsfunktionen wie Personal und Controlling gestrichen. Die IG-Metall rechnet nicht damit, dass es bei HP zur Schließung von Standorten kommt. tnt (HB)

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