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Wirtschaft: „Ich bin bislang noch keiner Heuschrecke begegnet“

Herr Merkel, das erste Quartal ist in den Warenhäusern nicht so gut gelaufen, sie haben im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzminus von 5,2 Prozent eingefahren. In diesem Quartal hatten wir auch drei Verkaufstage weniger als im Vorjahr.

Herr Merkel, das erste Quartal ist in den Warenhäusern nicht so gut gelaufen, sie haben im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzminus von 5,2 Prozent eingefahren.

In diesem Quartal hatten wir auch drei Verkaufstage weniger als im Vorjahr. An einem Tag machen wir rund 19 Millionen Euro Umsatz, mal drei genommen sind das fast 60 Millionen. Das sind rund vier Prozent des Quartalsumsatzes. Wichtig ist jetzt das Ergebnis im Mai, da müssen wir den Beweis antreten, dass wir einen positiven Trend geschafft haben.

Sie wollen 75 Filialen verkaufen. Schaffen Sie das noch in diesem Jahr?

Wir werden im Herbst einen Käufer für alle 75 Filialen präsentieren, einen Käufer, der das Einzelhandelsgeschäft in den Häusern weiterführen wird. Und zwar mit einem Handelskonzept, das auf die lokale Ebene ausgerichtet ist, weil das breite Angebot, das ein Warenhaus erfordert, in diesen Filialen nicht umsetzbar ist.

Die Gesellschaft BC Partners gilt in Branchenkreisen als aussichtsreicher Käufer, BC Partners steht aber auch auf der Heuschreckenliste der SPD.

Zu möglichen Käufern äußern wir uns nicht. Im Übrigen bin ich bislang noch keiner Heuschrecke begegnet. Die Liste ist dummes Zeug, weil sie suggeriert, dass etwas Zerstörerisches in Deutschland am Werk sei.

Sie wollen in diesem Jahr auch ihre Fachgeschäfte verkaufen. Wie ist der Stand der Dinge?

Auch hier sind wir gut unterwegs.

Welche Kriterien muss ein Käufer erfüllen?

Im Sportbereich suchen wir vor allem strategische Partnerschaften, ich will Ihnen das am Beispiel von Runners- Point erklären. Hier macht ein Verkauf derzeit nur Sinn, wenn wir einen strategischen Investor finden, der mit uns kooperiert, etwa um Einkaufsvorteile zu nutzen. Schließlich gehört Runners-Point zu den Fifa-Läden für die Weltmeisterschaft 2006. Die werden wir bestimmt keinem Mitbewerber überlassen, zumindest nicht vor Ende 2006.

Helmut Merkel ist Chef der Karstadt Warenhaus AG und sitzt im Konzernvorstand von KarstadtQuelle. Das Gespräch führte

Dagmar Rosenfeld.

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