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Die Ideal-Versicherung will die Bestände mehrerer Sterbekassen übernehmen.

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Ideal Versicherung: Zurück zu den Anfängen

Die Berliner Ideal-Versicherung will die Bestände mehrerer Sterbekassen übernehmen - und kehrt damit ein Stück weit zu seinen Wurzeln zurück.

Von Carla Neuhaus

101 Jahre nach ihrer Gründung kehrt die Berliner Ideal-Versicherung zu ihren Wurzeln zurück. „Wir sind mit mehreren Sterbekassen in Verhandlungen, um ihre Bestände zu übernehmen“, sagte Vorstandschef Rainer Jacobus am Donnerstagabend. Das Unternehmen, das heute vor allem Pflege- und Lebensversicherungen für Senioren vertreibt, ist aus einem Neuköllner Versicherungsverein hervorgegangen: Für 20 Pfennig im Monat bot dieser Berlinern Anfang des 20. Jahrhunderts eine Feuerbestattung an. Jetzt will die Ideal-Versicherung das Geschäft mit der Sterbegeldversicherung wieder ausbauen. Vor einem Jahr hat das Unternehmen bereits die Rheinisch-Westfälische Sterbekasse, den Sterbegeld-Versicherer der Axa-Gruppe, übernommen. Auch deshalb konnte die Versicherung entgegen dem Branchentrend ihre Beitragseinnahmen 2013 um 30 Prozent auf 230 Millionen Euro steigern. Vorstandschef Jacobus ist zufrieden. „Wir wachsen kontinuierlich“, sagte er. In der Lebensversicherung stieg die Anzahl der Neuverträge um 1,5 Prozent auf mehr als 45 000.

Selbst über die Niedrigzinsphase, die Lebensversicherern derzeit zusetzt, mag Jacobus nicht klagen. Das liegt aber vor allem daran, dass der Konzern bewusst entschieden hat, Geld in Anleihen aus Krisenstaaten zu stecken, die gegen höheres Risiko höhere Renditen versprechen. So hat die Ideal das Geld ihrer Kunden unter anderem in spanische und italienische Staatsanleihen investiert. „Wir schauen uns bewusst die Anlagen mit hohen Risikoaufschlägen an“, sagte Finanzvorstand Karlheinz Fritscher.

Neben dem Sterbegeld will das Versicherungsunternehmen in diesem Jahr auch das Geschäft mit den Pflegeversicherungen ausbauen – und dabei einen stärkeren Fokus auf die Absicherung von Demenzkranken legen. Die Versicherung hofft auf ein großes Geschäft. „Bis 2050 wird sich die Zahl der Demenzkranken auf über drei Millionen verdoppeln“, sagte Jacobus.

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