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Die ersten Besucher sind schon da: Offiziell öffnet die Ifa 2012 am Freitag 31. August.

© dapd

Ifa 2012: Dufte und smart

Die Ifa ist in diesem Jahr größer denn je. Die Aussteller wollen 3,7 Milliarden Euro umsetzen.

Auf vieles kommt man selbst. Für alles, worauf man selbst nicht kommt, gibt es die Ifa: Dort zeigt Bosch jetzt ein „sexy Display“, das in Geschirrspüler einbaut ist, oder eine personalisierte Kaffeemaschine, die für jede Person den Kaffee anders zubereitet. Bei Miele gibt es Wäschetrockner mit eingebautem Duftspender. Für diese Weltneuheit arbeitet das Unternehmen mit einem Hersteller aus Frankreichs Parfummetropole Grasse zusammen. Übrigens heißt Waschen bei Miele „Pflege der zweiten Haut“ und ein Koch heißt „Tafelkünstler“.

Am Mittwoch waren die Hausgerätehersteller die ersten, die der internationalen Presse ihre Neuheiten für die diesjährige Ifa präsentierten. 1439 Aussteller haben sich zur weltweit größten Messe für Unterhaltungselektronik und Hausgeräte angemeldet – das sind in etwa so viele wie im Vorjahr. Für das Publikum ist die Ifa vom 31. August bis zum 5. September geöffnet. Wichtig für den Veranstalter, die Messe Berlin, ist es jedoch, dass die vermietete Fläche noch einmal um 1,4 Prozent auf 142 200 Quadratmeter gestiegen ist, denn die Miete bestimmt die Höhe der Einnahmen. Jetzt sei der Platz aber ausgereizt, sagte Messegeschäftsführer Christian Göke. Die Bauarbeiten sind aber bereits im Gang, 2014 sollen die neuen Ausstellungsflächen fertig sein. Die Aussteller wiederum hoffen, mit dem Handel Geschäfte im Volumen von 3,7 Milliarden Euro abschließen zu können.

Natürlich haben die Hausgerätehersteller nicht nur wunderliche Namen sondern auch echte Innovationen mitgebracht. Vor allem im Bereich Energieeffizienz werden Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner immer besser. Und hier sieht die Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung noch erhebliches Potenzial wenn es darum geht, Energie zu sparen und die Kosten im Griff zu behalten. Dass Öl und Gas immer teurer würden, daran werde sich jedenfalls nichts ändern, sagte Kemfert in einer Diskussion mit Bosch-Manager Harald Friedrich. Der Verbrauch lasse sich durch effizientere Geräte jedoch senken.

Video: Von Smartphone bis Smart TV

Miele zeigt auf der Ifa auch erste Geräte, die sich mit Wasser oder Strom aus der Solaranlage auf dem Dach betreiben lassen – allerdings wird man die erst 2013 kaufen können. Inzwischen sind auch alle Miele-Geräte fertig ausgerüstet für die intelligenten Stromnetze. Jetzt kommt es noch auf die Netzbetreiber an, dass sie ihre Netze endlich aufrüsten, sagte Christian Gerwens, Leiter des Deutschlandgeschäfts. Miele will die Messe auch nutzen, um zu erfahren, ob jemand seine Wasch- oder Spülmaschine tatsächlich mit dem Smartphone bedienen möchte. „Wir wissen es nicht“, sagte Gerwens und darum will das Unternehmen die Messebesucher befragen. Wenn das Votum positiv ausfällt, ist das eine weitere Bestätigung für die Messe Berlin, dass es sinnvoll war, Hausgeräte und Unterhaltungselektronik seit 2008 auf einer gemeinsamen Ausstellung zu zeigen. Das vernetzte Zuhause wird neben der Energieeffizienz wieder zentrales Thema sein.

In der Unterhaltungselektronik stehen die smarten Geräte im Mittelpunkt: Mobiltelefone und Fernseher mit Internetanschluss. 10,2 Millionen Flachbildfernseher – so viele wie nie zuvor – will die Branche in diesem Jahr verkaufen und im Zuge dessen wird Ende 2012 voraussichtlich jeder vierte Haushalt in Deutschland einen Fernseher mit Internetanschluss besitzen, schätzt der Hightech-Verband Bitkom. „Internetfähigkeit wird für die Unterhaltungselektronik zum Standard“, sagt Bitkom-Experte Michael Schidlack. Allerdings: Eine Studie des Verbands zeigt, die meisten Kunden nutzen diese Funktion – noch – nicht.

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