zum Hauptinhalt

Wirtschaft: IG Metall forciert Streiks in der Stahlbranche

Berlin - Anlässlich der vierten Verhandlungsrunde hat die IG Metall am Donnerstag rund 3000 Stahlarbeiter zu Warnstreiks aufgerufen. Dabei war erstmals mit dem Walzwerk Finow in Eberswalde auch ein ostdeutsches Unternehmen betroffen.

Berlin - Anlässlich der vierten Verhandlungsrunde hat die IG Metall am Donnerstag rund 3000 Stahlarbeiter zu Warnstreiks aufgerufen. Dabei war erstmals mit dem Walzwerk Finow in Eberswalde auch ein ostdeutsches Unternehmen betroffen. Am Donnerstagnachmittag trafen sich Vertreter von Gewerkschaft und Arbeitgebern in Essen zur 4. Tarifrunde. Die IG Metall fordert wegen der guten Geschäftslage für die 85 000 Stahlarbeiter im Westen und weitere 8000 im Osten sieben Prozent mehr Geld sowie erstmals eine Regelung über „altersgerechtes Arbeiten“, mit der die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer erleichtert werden soll. Die Arbeitgeber haben bislang eine Lohnerhöhung um drei Prozent bei einer Laufzeit des Vertrags von 19 Monaten und eine Einmalzahlung von 500 Euro angeboten. Der IG Metall reicht das nicht.

Spannend wird die Tarifrunde in der kommenden Woche. Für Mittwoch ist wieder eine Verhandlung anberaumt. Wenn es da noch kein Ergebnis gibt, droht der Konflikt zu eskalieren: Am darauffolgenden Freitag trifft sich die Tarifkommission der Gewerkschaft, um das weitere Vorgehen zu beraten. Womöglich wird dann der Weg Richtung Urabstimmung und Arbeitskampf eingeschlagen. In der Branche wird deshalb mit einem Ergebnis am Mittwoch gerechnet. Die Tarifverhandlungen für den Osten werden am Donnerstag fortgesetzt.

Für diesen Freitag kündigte die IG Metall Warnstreiks bei der Ilsenburg Grobblech GmbH im Harz an. Das Stahlwerk Eko in Eisenhüttenstadt, mit Abstand der größte Stahlstandort im Osten, wird voraussichtlich nächste Woche in die Streiks einbezogen. In Eberswalde ließen am Donnerstag nach Gewerkschaftsangaben 150 Metaller für ein paar Stunden die Arbeit ruhen. Insgesamt haben sich seit dem Beginn der Warnstreiks vor einer Woche 19 000 Beschäftigte beteiligt. „Die erste Warnstreikwelle mit einer solch hohen Beteiligung, das ist neu“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Detlef Wetzel und empfahl den Arbeitgebern, „die Erwartungen in den Betrieben sehr ernst zu nehmen“. alf

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false