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Wirtschaft: Im Auto von Niki Lauda durch Berlin rollen

Der ehemalige Rennfahrer vermietet Kleinwagen – Werbung auf den Fahrzeugen macht geringe Preise möglich

München - Die Zeiten, als Niki Lauda Formel-1-Erfolge feierte, sind längst vorbei. Heute macht der österreichische Ex-Rennfahrer stattdessen mit Kleinwagen wie Smart und Mini von sich reden.

Über seine Werbeagentur Lauda Motion bietet Niki Lauda ab kommenden Montag Mietautos in Berlin, Hamburg und Köln an, bei denen Kunden für einen Euro pro Tag mit großflächiger Werbung plakatierte Smart-Autos mieten können. „Wir wollen Autos zu Preisen anbieten, die andere Unternehmen nicht haben“, sagte Lauda am Freitag in München.

Das Konzept der Billig-Mietwagen mit Werbeflächen ist nicht neu. Vor drei Jahren startete in Hamburg und später in Berlin das Unternehmen Maxhopp mit einer Flotte von knapp 100 Smarts. Maxhopp musste im August 2004 jedoch Insolvenz anmelden. Dass das Modell bei Lauda funktioniert, hat der gewiefte Unternehmer schon bewiesen. In Österreich, wo Lauda Motion im Herbst 2003 startete, rollen inzwischen 140 Smarts durch Wien. In München, wo Lauda vor einem Jahr seine Expansion nach Deutschland begann, umfasst die Flotte gut 100 Fahrzeuge. Nach Angaben von Lauda erreichte das Unternehmen in Österreich schon nach vier Monaten die Gewinnschwelle. In München sei die Fahrzeugflotte zu über 90 Prozent ausgelastet. Detaillierte Zahlen zu Umsatz und Gewinn will Lauda aber nicht nennen.

Als Unternehmer hat Lauda Erfahrung: Nach seiner Formel-1-Karriere gründete er 1979 die Fluglinie Lauda Air, deren Vorstandschef er bis zum Jahr 2000 war. Dann verkaufte er seine Anteile an die Austrian Airlines und vor zwei Jahren – kurz nach dem Start von Lauda Motion – kam er mit seiner neue Fluglinie „Niki“ auf den Markt, die in Kooperation mit Air Berlin Billig- und Charterflüge anbietet.

Auch mit Lauda Motion hat der Unternehmer noch viel vor: Bis Ende 2006 will Lauda sein Konzept auch in anderen deutschen Großstädten anbieten. In Berlin will er zunächst mit 20 Smarts und fünf Minis starten, die Anzahl der Fahrzeuge aber schon bis Ende März 2006 verdoppeln.

Finanziert wird das Geschäft mit den „Ein-Euro-Autos“ in erster Linie über großflächige Werbung auf den Fahrzeugen. Zu den Werbepartnern gehören Unternehmen wie Air Berlin, Überkinger und die Sparda Bank. Damit die rollenden Litfaßsäulen ausreichend beachtet werden, muss der Kunde pro Tag mindestens 30 Kilometer im Stadtgebiet zurücklegen und darf die Grenzen des Ballungsraums nicht verlassen. Zudem darf er pro Tag nicht mehr als 100 Kilometer fahren. Die Mietdauer ist auf höchstens drei Tage begrenzt. Gebucht werden kann nur über das Internet. Abgeholt werden die Fahrzeuge bei den Servicecentern des Kooperationspartners Euromaster. Euromaster ist in Berlin mit Servicecentern in Moabit und Zehlendorf vertreten.

Mit der Ausweitung seines Konzepts steigt Lauda Motion zugleich in den Billig-Mietwagenmarkt ein. Smart und MiniOne-Modelle können dabei bis zu 30 Tage lang ohne geografische Begrenzung und ohne Mindestfahrleistung gemietet werden. Je nach Dauer werden bei der so genannten „Mega-Miete“ zwischen 12 und 29 Euro für einen Wagen berechnet. Sein Angebot unterscheide sich von anderen dadurch, dass es garantiert keine zusätzlichen Kosten gebe, warb Lauda.

Der Billigauto-Mietmarkt ist heiß umkämpft. Auch Anbieter wie Sixt, Avis und Europcar haben inzwischen eigene Billigmarken gegründet.

Nicole Huss

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