zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Im Osten keimt wieder Hoffnung

IW-Umfrage: Ostdeutsche Unternehmen sind trotz des gegenwärtig schlechten Geschäftsklimas zuversichtlich BERLIN (mot).Die Unternehmen im Osten Deutschlands beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage so schlecht wie nie zuvor.

IW-Umfrage: Ostdeutsche Unternehmen sind trotz des gegenwärtig schlechten Geschäftsklimas zuversichtlich BERLIN (mot).Die Unternehmen im Osten Deutschlands beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage so schlecht wie nie zuvor.Weniger skeptisch wird hingegen die weitere wirtschaftliche Entwicklung eingeschätzt.Zu diesem Ergebnis kommt die zum neunten Mal durchgeführte Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Köln, unter rund 500 ostdeutschen Unternehmen, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.Angesichts der dramatischen Verschlechterung der Geschäftserwartungen, die das IW im Frühjahr 1996 ermittelt hatte, seien die negativen Lagemeldungen im Herbst nicht überraschend, erklärte Jörg Beyfuß, Mitglied der Geschäftsführung des IW.Der Pessimismus vom Jahresanfang bestätige sich nun.Die Botschaft der diesjährigen Herbstumfrage laute aber: Licht am Ende des Tunnels.So sei die Zahl der Unternehmen, die steigende Produktions- und Umsatzergebnisse erwarten, deutlich gestiegen."Dies läßt erwarten, daß die konjunkturelle Schwächephase der ostdeutschen Wirtschaft allmählich ausläuft und von einer zunächst noch leichten Erholung abgelöst wird", prognostizierte Beyfuß.Euphorie sei zwar nicht ausgebrochen, so der IW-Experte, die Lage werde aber auch nicht mehr so skeptisch beurteilt.Insgesamt sei für die Ost-Unternehmen offenbar der Tiefpunkt der Konjunktur erreicht.Zu beachten sei freilich das große Stimmungsgefälle zwischen den Bundesländern und Branchen.Während die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern am zuversichtlichsten seien, dominierten im Ostteil Berlins die Negativmeldungen. Große Hoffnungen setzen die Unternehmen auf den Export.Fast die Hälfte der Befragten erwartet steigende Ausfuhren nach Westen, auch der Absatz in Westdeutschland wird nach Meinung vieler Unternehmen (43 Prozent) steigen.Deutlich gesunken ist indes die Zahl derer, die ein gutes Exportgeschäft mit den Ländern Ost- und MItteleuropas erwarten. Als "Grau in Grau" charakterisiert das IW die Lage auf dem Arbeitsmarkt.Trotz optimistischer Investitionspläne und Ertragserwartungen wolle mehr als die Hälfte der Unternehmen Arbeitsplätze abbauen.Nur rund 14 Prozent planten zusätzliche Stellen ein.Dieser Trend werde jedoch nicht von Dauer sein, da eine wachsende Zahl von Unternehmen ihre Beschäftigung bereits auf ein tragbares Niveau abgesenkt habe.Ein wenig überraschend, so das IW, seien die deutlich verbesserten Ertragshoffnungen.Offenbar rechneten die Befragten mit Kostenentlastungen und steigender Produktivität."Ob sich diese Hoffnungen erfüllen, hängt nicht zuletzt von der Arbeitskostenentwicklung ab", so Jörg Beyfuß. Die große Mehrheit der ostdeutschen Unternehmen kommt nach wie vor in den Genuß investiver Fördermitteln.Die IW-Umfrage ergab, daß 83 Prozent der Betriebe die steuerliche Investitionszulage in Anspruch nehmen, zusätzlich erhielten noch einmal 48 Prozent der Befragten einen Investitionszuschuß nach der Gemeinschaftsaufgabe.Ein Drittel der Investitionskosten der geförderten Betriebe werde somit subventioniert, erklärte Hans-Joachim Beyer, Leiter des Berliner IW-Büros.Auf dem Arbeitsmarkt mache sich dies jedoch kaum bemerkbar.Lediglich 36 Prozent der geförderten Unternehmen wollten die Beschäftigung erhöhen.

Zur Startseite