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Im Test: Kartoffelsalat ist kein leichter Genuss

Wer auf die Kalorien schaut, muss die Essig-und-Öl-Variante kaufen. Hände weg vom Bioprodukt – das fiel bei den Testern durch

Laue Sommernächte laden zum Grillen ein. Für viele darf neben deftigen Würstchen, saftigem Fisch oder zarten Steaks der Kartoffelsalat einfach nicht fehlen. Wer keine Zeit für selbst gemachten hat, findet im Kühlregal viele Varianten: mit Mayonnaise oder Salatcreme, mit Essig und Öl, kalorienreduziert, im kleinen Becher oder gleich in der Ein-Kilo-Box.

Die Stiftung Warentest hat 22 Sorten Kartoffelsalat getestet, darunter auch ein Bioprodukt. Alle Salate enthalten 50 bis 70 Prozent Kartoffeln, bei vielen kommen Gurke, Ei und Zwiebel dazu. Fünf Profitester prüften Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack bei jedem Salat. Im Labor wurden die Produkte auf Schadstoffe, Keime und Schimmelpilze untersucht. Die Tester beurteilten auch, wie ausgewogen sich die Kalorien im Kartoffelsalat zusammensetzen. Dafür wurde gemessen, wie hoch der Anteil von Fett, gesättigtem Fett, Salz und Cholesterin in einer 200-Gramm-Portion Kartoffelsalat war. Beim Fett ist es wichtig, in welchem Verhältnis man es zu sich nimmt. Ernährungsexperten empfehlen, den Tagesbedarf jeweils zu einem Drittel mit gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu decken.

Die Verpackungen der Kartoffelsalate standen ebenfalls auf dem Prüfstand. Bewertet wurde, ob sie angemessen und gut zu verwenden waren sowie ob sie lesbare, vollständige und korrekte Informationen enthielten.

Testsieger wurde der leichte Kartoffelsalat von Du darfst. Allerdings schnitt er in der Schadstoffprüfung nur „befriedigend“ ab und ist mit 4,95 Euro pro Kilo eins der teureren Produkte. Unter den 16 getesteten Kartoffelsalaten mit weißem Dressing, etwa aus Mayonnaise oder Salatcreme, erhielten sechs das Urteil „gut“, darunter die preiswerten Salate von Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl, die jeweils 1,69 pro Kilo kosten.

Bei den Salaten mit Essig und Öl, die sogar kalorienärmer sind als die leichten Varianten, lag das Produkt von Nadler vorn. Verlierer ist der Bio-Kartoffelsalat von Söbbeke. Die Tester bemängelten, dass der Salat nach alter Kartoffel rieche und schmecke und die Scheiben graubraun seien. Doch das war noch nicht alles: Das Produkt enthielt auch noch viele Hefepilze.

Hellgelb und mittelgroß, so sollten die Scheiben sein, schwach gelb bis cremefarben und sämig die Soße – dann ist der Kartoffelsalat ideal. Zwei Drittel der getesteten Produkte enttäuschten aber durch unschönes Aussehen oder Fehler beim Geschmack. Beim Salat des Berliner Herstellers Pfennigs, der nur „befriedigend“ abschnitt, kritisierten die Tester die unterschiedliche Konsistenz der Kartoffeln. Außerdem fanden sie dunkle Stellen und vereinzelte Kartoffelaugen. Auch bei der Schadstoffanalyse reichte es nur für die Note „befriedigend“.

Pfennigs Feinkost verteidigte sich: Die Kartoffel sei ein Naturprodukt und auch durch den Einsatz modernster Technik seien Kartoffelaugen nicht gänzlich zu vermeiden, sagte Geschäftsführerin Susanne Hofmann dem Tagesspiegel. Unabhängig von irgendwelchen Testergebnissen arbeite das Unternehmen fortlaufend daran, seine Rezepturen zu verbessern.

Über eines müssen sich Kartoffelsalatliebhaber keine Sorgen machen: Die Tester fanden in keinem Produkt Pestizide oder Schwermetalle jenseits der erlaubten Grenzwerte und keine gentechnisch veränderten Kartoffeln.

Wirklich leichten Genuss gibt es bei Kartoffelsalat nicht. Mit mindestens 93 Kilokalorien pro 100 Gramm muss man rechnen. Aber Vorsicht: Manche haben mehr als das Doppelte.

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