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Annington kauft bundesweit Immobilien auf und baut auch ihre Präsenz in der Hauptstadt aus.

© dpa

Immobilien: Deutsche Annington kauft ein

Der Immobilienkonzern übernimmt 41.500 Wohnungen von den Konkurrenten Vitus und Dewag – knapp 1000 davon in Berlin.

Der Immobilienkonzern Deutsche Annington geht auf Einkaufstour und sichert sich 41.500 Wohnungen der Konkurrenten Vitus und Dewag. Annington untermauert damit seinen Anspruch auf die Branchenführung – und zahlt 2,4 Milliarden Euro an Vitus und Dewag. Beide Wohnungsportfolios zusammen verfügen über 2,6 Millionen Quadratmeter. Den Lehrstand bezifferte Annington auf vier Prozent. An der Börse wurde der Deal kritisch gesehen – die Aktie verlor am Freitag 1,2 Prozent. Während die 30.000 Immobilien von Vitus vor allem in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland konzentriert sind, verteilen sich die eingekauften Wohnungen von Devag über das ganze Bundesgebiet.

13.000 Immobilien hält Annington allein in Berlin

„Annington wächst damit neben dem ohnehin schon starken Standort Nordrhein-Westfalen vor allem entlang der Rhein-Main-Schiene und im Süden Deutschlands“, sagte Vorstandschef Rolf Buch. Schwerpunkte seien Bremen, Kiel, Augsburg und Frankfurt. In Berlin hält Annington derzeit 13.000 Immobilien, vor allem in Lichtenberg, Reinickendorf und Steglitz. Durch die Dewag-Zukäufe kommen knapp 1000 Wohnungen hinzu. „Wir haben immer gesagt: Wir sehen uns als natürlichen Konsolidierer im Markt“, sagte Buch. Ein halbes Jahr nach dem Börsengang habe man weitaus mehr Kaufangebote erhalten als erwartet. Weitere Einkäufe seien wahrscheinlich; börsennotierte Rivalen wolle man aber nicht übernehmen.

Bereits im vergangenen Jahr waren Informationen über Verhandlungen zwischen Annington und Vitus bekannt geworden. Branchenkenner hatten einen Abschluss schon bis Weihnachten erwartet. Die Vitus-Gruppe ist mehrheitlich im Besitz von Round Hill Capital und war schon länger im Gespräch für einen möglichen Börsengang. Doch da der Wohnungsbestand von Vitus auf mittelgroße Städte wie Kiel, Bremen und Wuppertal konzentriert ist, war das Interesse der Banker begrenzt. Nun hat Annington die Immobilien für 1,4 Milliarden Euro übernommen. Dewag mit Sitz in Stuttgart erhielt für seine 11.500 Gebäude 970 Millionen Euro. Der Konzern gehört seit 2006 dem US-Wohnungsinvestor Archstone.

Anleger erhalten eine Dividende von 70 Cent je Aktie

„Die beiden Portfolios ergänzen sich ideal“, sagte Buch. Finanzieren will er den Kauf unter anderem durch die Ausgabe neuer Aktien. Zudem sollen in den kommenden fünf Jahren 500 Millionen Euro in die energetische Sanierung und 300 Millionen Euro in den seniorengerechten Umbau investiert werden. Nachdem der durchschnittliche Mietpreis 2013 um 1,9 Prozent auf 5,40 Euro gestiegen war, kündigte das Unternehmen für 2014 eine Teuerung von 2,3 bis 2,6 Prozent an. Bereits im vergangenen Jahr verbesserte sich das operative Ergebnis des Konzerns um 31 Prozent auf 224 Millionen. Man hofft, den Gewinn durch die eingekauften Mieteinnahmen 2015 weiter zu steigern. Anlegern soll eine Dividende von 70 Cent je Aktie ausgeschüttet werden.

Michel Penke

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