zum Hauptinhalt

Immobilien: Berliner Hausumbau ausgezeichnet Bauherren-Preis für Sanierung in Kreuzberg

Der deutsche Bauherrenpreise 2005 geht nach Berlin an die Architekten Michael Schweizer und Andreas Wettig. Die Planer hatten ein Haus mit 18 Ein– und Zweizimmerwohnungen, das im Jahr 1954 errichtet worden war, saniert und modernisiert.

Der deutsche Bauherrenpreise 2005 geht nach Berlin an die Architekten Michael Schweizer und Andreas Wettig. Die Planer hatten ein Haus mit 18 Ein– und Zweizimmerwohnungen, das im Jahr 1954 errichtet worden war, saniert und modernisiert. Nun wohnt Architekt Wettig selbst zusammen mit drei weiteren Familien und insgesamt sieben Kindern in der wiederhergestellten Immobilie.

Den Preis gewannen die Architekten sowohl für die Sanierung als auch für das Nutzungskonzept. Die Bauherren hatten eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet und waren dadurch gemeinsam in Planung und Risiken der Baumaßnahmen eingestiegen. Am Ende betrugen die Gesamtbaukosten 850 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Das ist deutlich weniger als bei vergleichbaren Neubauten angefallen wäre.

Ähnlich wie bei einer neu errichteten Immobilie ist dagegen die Ausstattung des Objektes: Durch die gute Dämmung erreicht es den aktuellen Niedrigenergiehausstandard und hat dadurch einen geringen Verbrauch an Heizwärme. In den Innenräumen wurden ökologische Baustoffe eingesetzt: Die Böden sind wie die Fenster aus Holz, die Dämmstoffe aus Hanffasern, und einige Beläge bestehen aus NaturLinoleum. Die Fassade wird begrünt, das hilft gegen Graffiti.

Auch die Wohnungen sind großzügig bemessen: Jede Familie bewohnt eine Etage. Der Zuschnitt der Räume wurde individuell bestimmt. Gemeinsam können alle Bewohner einige Räume des Hauses nutzen. Für die Kinder gibt es ein großes Spielzimmer im Dachboden. Die Jugendlichen und Erwachsenen können einen Werkraum nutzen.

„Probleme entstanden vor allem wegen der billigen Bauweise des Hauses, die typisch ist für diese Zeit“, sagt Preisträger Michael Schweizer. Deshalb habe man vor dem Anbringen der Balkone auf der Südseite des Hauses sowie der Austritte auf der zur Straße gewandten Gebäudefassade, das Mauerwerk durch Stahlträger verstärken und statisch schwache Mauerziegel gegen neue austauschen müssen.

Weniger Komplikationen gab es dagegen bei der Umwandlung des Hauses in Wohneigentum. Die Immobilie hatte vor der Sanierung zum Teil leer gestanden. Die vier Mieter, die Wohnungen in dem Objekt nutzten, zeigten Verständnis für das Vorhaben und wohnen noch heute in den unteren Geschossen des Objektes. Obwohl das Gebäude fünf Geschosse hoch ist, haben die Bauherren auf den Einbau eines Aufzuges verzichtet.

Die beiden Architekten haben nicht zum ersten Mal ausgezeichnete Arbeit abgeliefert. Auch für die Sanierung von Häusern in Finsterwalde hatten sie vor vier Jahren schon einmal den Deutschen Bauherrenpreis gewonnen. ball

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false