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Immobilien: Besser als der Ruf?

Eine schlechte Presse beklagt die Fundus-Gruppe.Dies veranlaßte den Initiator von geschlossenen Immobilienfonds, einen "Rechenschaftsbericht" über die eigenen Aktivitäten an Redaktionen zu verschicken.

Eine schlechte Presse beklagt die Fundus-Gruppe.Dies veranlaßte den Initiator von geschlossenen Immobilienfonds, einen "Rechenschaftsbericht" über die eigenen Aktivitäten an Redaktionen zu verschicken.Aktueller Anlaß sind die neuen, teils umstrittenen Fundus-Projekte an der Ostsee.

Die Mitteilung hebt zunächst die Erfolge der Gesellschaft hervor.Zusammen mit "Adlon"-Betreiber Kempinski sei das Unternehmen zu den "Hoteliers des Jahres 1998" gekürt worden.Auch für die 3600 Anleger des Adlon-Fonds hätten sich die Erwartungen erfüllt.Im ersten Halbjahr nach Eröffnung - es gelte bei Hotels als Verlustzeitraum - hätten die Betreiber bereits einen Gewinn von 5 Mill.DM gemacht.

Ein ähnlich "exotisches" Projekt plant Fundus nun im ältesten deutschen Seebad: das "Grand Hotel Heilligendamm".Und auch hier wähnt sich die Fondsgesellschaft von einigen Blättern wieder ins falsche Licht gesetzt.So habe der "Spiegel" die Fundus als "einzigen Gewinner" bezeichnet, während die Anleger mit mageren Renditen und schönen Worten abgespeist würden.Der Initiator hält dagegen und prognostiziert dem Fondszeichner in den ersten 20 Jahren eine Rendite von 5,8 Prozent nach Steuern.Diese Kapitalverzinsung setze sich aus der Gewinnausschüttung, den Einkommenssteuervorteilen aus der Denkmalschutzabschreibung und einer übertragbaren Eigennutzung des Ferienobjektes zusammen.

Dennoch räumt man auch im Hause Jagdfeld ein, daß dieser "Fonds 34" nur auf eine besondere Zielgruppe zugeschnitten sei: "Ähnlich wie ein Segelboot eignet sich Heiligendamm nur für den, der eine Antenne dafür hat.Wer keinen Spaß an einem Segelboot hat, sollte sich auch keines kaufen", heißt es wörtlich.Weniger umschweifend dementiert das Schreiben die in Publikationen wiedergegebene Gewinnmarge von 50 Mill.DM; diese Summe soll auf Kosten der Anleger in die Taschen der Fundus-Manager fließen."Nach der Kalkulation unserer Gruppe bleiben für Wagnis und Gewinn eine angenmessene Marge von etwa 10 Prozent", heißt es dagegen im Fundus-Schreiben.

Die Antwort auf die negativen Schlagzeilen ist für den Fonds deshalb erforderlich, weil der Verkauf der Anteile erst im Mai diesen Jahres begann.Von einem Flop wollen die Fonds-Manger dennoch nichts wissen.Ihr Produkt sei "sehr gut im Markt aufgenommen" worden.

JÖRN PESTLIN

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