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Immobilien: Blütenpracht im Verborgenen

Der Salomonsiegel braucht einen schattigen Standort im Garten

Naturliebhaber kennen oft Stellen, wo sie in der Natur Salomonsiegel antreffen. Denn jetzt kann man mit etwas Glück die Pflanze in Eichen-, Buchen- oder Kiefernwäldern blühend vorfinden. Man erkennt sie einfach an ihren meist übergebogenen Stängeln, an deren Blattachseln die zahlreichen röhrenförmigen Blüten herabhängen.

Seinen schönen Namen hat diese Staude allerdings einem Umstand zu verdanken, der im Verborgenen liegt. In regelmäßigen Abständen zeigen die fleischigen Wurzeln von wulstigen Rändern umgebene Narben, die auf frühere Blütenstängel hinweisen. Diese siegelähnlichen Abdrücke haben dem Salomonssiegel seinen Namen gegeben. Die Pflanzen stehen in der Natur unter besonderem Schutz und dürfen natürlich nicht ausgegraben werden; für den Garten empfiehlt es sich daher, junge Pflanzen zu kaufen.

Etwa dreißig Arten gibt es vom Salomonssiegel (Polygonatum), der zu den Liliengewächsen zählt. Am imposantesten wirkt der aus Nordamerika stammende P. commutatum, der seinem früheren Namen P. giganteum mit einer Größe von bis zu zwei Metern auch alle Ehre macht. An dem hohen, überhängenden Stängel mit gegenständigen eiförmigen Blättern hängen in den Blattachseln die röhrenförmigen weißen Blüten, die, wie bei den anderen Arten, nur von langrüsseligen Hummeln bestäubt werden können. Diese beeindruckenden Pflanzen wirken aber meist nur in großen Schattengärten und Parks, so dass für den Garten in der Regel auf Züchtungen (Hybriden) zurück gegriffen wird. Als besonders bewährte und stattliche Sorte ist ,Weihenstephan‘ zu nennen. Gerade für naturnahe Pflanzungen empfiehlt sich die heimische Art P. odoratum, die circa 45 Zentimeter groß wird und meist zwei Blüten in den Blattachseln aufweist. Diese Art lässt sich auch gut vermehren, indem man die schwarzblauen Früchte aussät. Bis die Sämlinge blühen, dauert es allerdings einige Jahre.

Der Salomonssiegel liebt humosen, lehmigen Boden mit ausreichend Feuchtigkeit. In dieser Erde entwickeln sich die weißen Rhizome am besten. Die Staude passt im Garten gut in schattige Zonen, beispielsweise neben Farne oder an den Gehölz- sowie Teichrand, wo sie sich über ihre Rhizome und die Beeren ausbreitet. Je feuchter der Boden ist, desto eher wird auch ein sonnigerer Standort vertragen. Im zeitigen Frühling, wenn die Pflanzen ebenerdig zurück geschnitten werden, lassen sich die Rhizome auch gut mit einem scharfen Messer teilen. Probleme mit der Kultur kann es in Gärten geben, in denen Schnecken eine Plage sind. Besonders in den ersten Wochen des Neuaustriebes sind die Pflanzen dann wiederholt zu beobachten und die Schnecken abzusammeln.

Wie so viele Pflanzen im Garten ist auch der Salomonssiegel giftig: Alle Pflanzenteile enthalten Herzglykoside, genauso wie beim Maiglöckchen.

Peter Busch

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