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Immobilien: Deutscher Wohnungsmarkt lockt ausländische Investoren

US-Finanzinvestor Fortress will weitere fünf Milliarden Euro in den Erwerb von Immobilien investieren

Die Einkaufstour von internationalen Investoren auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist noch nicht beendet. Der Milliardenschwere Verwalter des Kapitals von USamerikanischen Anlegern Fortress will nach Eigenen Angaben umgerechnet weitere fünf Milliarden Euro in den deutschen Wohnungsmarkt investieren. Dies verlautete der Investment-Fonds in einer Pressemitteilung.

Die Investitionssumme setzt sich zu einem Fünftel aus eigenen Mittel sowie zusätzlichen Krediten des Kapitalmarktes zusammen. Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland will Fortress sich am Bietgefecht für die Immobiliengesellschaft Viterra beteiligen. Die Tochter des Energiekonzerns E.ON besitzt rund 150000 Wohnungen. Deren Verkauf soll etwa 5,5 Milliarden Euro in die Kasse des Eigentümers spülen. Neben Fortress wollen auch die anderen internationalen Fonds, die in Deutschland nach Wohnungspaketen suchen, Angebote für die Viterra-Immobilien abgeben: Dazu zählen Terra Firma/Citigroup sowie Cerberus/Whitehall.

Der US-Investor Fortress soll auch am Erwerb der Immobilientochter der Nord/LB Nileg interessiert sein. Deren Wert wird von Experten auf 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro geschätzt.

Hier zu Lande ist Fortress seit der Übernahme der Wohnungsbaugesellschaft Gagfah von der Bundesanstalt für Angestellte in der breiteren Öffentlichkeit bekannt. Dieses Geschäft mit 80000 Wohnungen war Ende 2004 abgeschlossen worden und mit einem Wert von 3,5 Milliarden Euro der bisher größte Wohnungskauf in Deutschland überhaupt.

Bereits bei der Übernahme der Wohnungsbaugesellschaft Gagfah hatten Sprecher von Fortress dem Tagesspiegel gegenüber weitere Ankäufe von Wohnungsbeständen und einen Börsengang der Gagfah angekündigt. Das Unternehmen will durch Investitionen in die übernommenen Bestände den Wert der Wohnungen erhöhen und diese dann an deren Mieter oder Dritte mit Gewinn weiterverkaufen.

Auch in Berlin haben internationale Investoren größere Wohnungsbestände erworben. Die Einkaufstour hatte vor über vier Jahren vergleichsweise unspektakulär begonnen mit dem Erwerb von 5500 Plattenbauten durch den Finanzinvestor Lone Star. Für größere Schlagzeilen sorgte einige Zeit später die Übernahme der Wohnungsbaugesellschaft GSW mit seinen 65000 Wohnungen durch den Finanzinvestor Cerberus und der Investmentbank Goldman Sachs. ball

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