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Immobilien: Die Angst geht um bei Immobilien-Anlegern Wer sein Haus mit Versicherern finanzierte, muss nun umdenken

Die Meldungen reißen nicht ab, dass die Ablaufleistungen der Lebensversicherungsgesellschaften gefährdet sind. Das betrifft auch Immobilieneigentümer.

Die Meldungen reißen nicht ab, dass die Ablaufleistungen der Lebensversicherungsgesellschaften gefährdet sind. Das betrifft auch Immobilieneigentümer. Meistens Erwerber einer Immobilie als Kapitalanlage. Denn wer einer Kapitallebensversicherung abschließt, statt monatlich den Kredit zu tilgen, bezahlt weniger Steuern. Nun stellt sich jedoch heraus, dass solche Anleger weniger Geld beim Ablauf der Versicherung erhalten, als ihnen einst in Aussicht gestellt wurde.

Die Ursache dafür liegt in der Notlage der Versicherungsgesellschaften. Deren Gewinne sind geschrumpft. Denn die Zinsen sind seit Jahren niedrig. Und die Aktien im Vermögen der Unternehmen haben an Wert verloren. Zwar wird keine Versicherung ihren Kunden die „garantierte Leistung“ versagen. Doch der andere Teil der Ablaufleistung, die so genannte Überschussbeteiligung, wird geringer ausfallen als vorausgesagt.

Nur wenige Institute teilen von selbst die Summe mit, die ihre Kunden beim Ablauf der Versicherung erhalten werden. Doch der Kunde kann nachfragen. Liegt die „Ablaufleistung“ zehn Prozent unter dem zur Rückzahlung der Immobilienkredite erforderlichen Betrag, kann er beginnen zu sparen. Allerdings würde dadurch seine meist ohnehin hohe Belastung weiter erhöhen.

Effektiver ist es, den Ablauf der Versicherung abzuwarten und die Restschulden stoisch hinzunehmen. Man kann dann einen neuen Kreditvertrag über diesen Betrag abschließen. Wer seine monatliche Rate unverändert lässt, hat das Geld innerhalb kürzester Zeit getilgt.

Ein Beispiel: Der Kunde zahlt für einen ursprünglichen Betrag von 100000 Euro monatlich 640 Euro für Zinsen und Versicherung (Tilgungsersatz). Die Versicherung teilt ihm mit, dass ihm bei Ablauf des Vertrags in drei Jahren 10000 Euro fehlen werden. Will er diese Geld zusammensparen, müsste er monatlich 265 Euro auf die Seite legen. Die Alternative: Er zahlt wie bisher seine Raten - aber ein Jahr und fünf Monate länger als bisher vorgesehen. Dann hat er auch diese Restschuld getilgt. Natürlich kann der Kreditnehmer die Rückzahlung des Restbetrages über einen längeren Zeitraum strecken: Will er die Rückzahlung seiner Restschuld auf fünf Jahre verteilen, dann muss er im Monat lediglich 190 Euro aufbringen.

So bleibt die Erkenntnis: Die Versicherer haben ihre Kunden gewiss enttäuscht. Doch obwohl sie die prognostizierte Ablaufleistungen wohl nicht bezahlen können, bricht bei den Immobilieneigentümern kein finanzieller Notstand aus. Max Herbst

Der Autor ist Inhaber der fmh-Finanzberatung.

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