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Immobilien: Die Rechnung wird immer teurer Preise für Strom, Gas und Öl klettern unaufhaltsam

Die Nebenkosten des Wohnens steigen in schwindelerregendem Tempo. Dies gilt vor allem für die Energiekosten.

Die Nebenkosten des Wohnens steigen in schwindelerregendem Tempo. Dies gilt vor allem für die Energiekosten. Für Grundeigentümer ist das eine schlechte Nachricht: Denn die Nettoeinkommen der Haushalte in Berlin sinken – steigen die Nebenkosten, dann bleibt kein Spielraum mehr für Mieterhöhungen. Im schlechtesten Fall ziehen Betroffene aus und suchen sich eine Wohnung, für die sie weniger Kaltmiete bezahlen.

Die Kosten für Licht, Heizung und Warmwasser stiegen seit dem Jahr 2000 bis heute um gut 30 Prozent. Jährlich hat dies eine zusätzliche Belastung von 300 Euro für einen Haushalt mit drei Personen in einer 70Quadratmeter-Wohnung zur Folge. Das meldet der Deutsche Mieterbund. Und die Preisspirale dreht sich weiter. Das Heizöl ist allein in diesem Jahr um rund 40 Prozent gestiegen, so das Statistische Bundesamt; die Folge sind Mehrkosten von jährlich über 160 Euro für einen Dreipersonen-Haushalt.

Wer nicht mit Öl heizt, sondern Gas nutzt, kommt ebenfalls nicht ungeschoren davon. Im Juli dieses Jahres liegen die Gaspreise um 35 Prozent über den Werten des Jahres 2000. Auf einen 70-Quadratmeter-Haushalt umgerechnet, bedeutet dies um 135 Euro höhere jährliche Heizkosten – rund 575 Euro muss dieser Durchschnittshaushalt für die Energiequelle im Jahr bezahlen. Damit nicht genug: Bereits für den Spätherbst haben die Lieferanten eine neue Preisrunde angekündigt; Gas soll noch einmal um 15 Prozent teurer werden.

Höhere Preise meldet der Mieterbund auch beim Strom: Der Referenzhaushalt zahlt in diesem Jahr 170 Euro mehr als er im Jahr 2000 aufbringen musste. Die Liberalisierung des Marktes hat den privaten Haushalten nichts gebracht. Weil es nur vier Konzerne gibt, die sich das Geschäft untereinander aufteilen, müssen die Haushalte heute mehr Geld für Energie bezahlen als vor der vermeintlichen Öffnung der Märkte für andere Anbieter.

Der Bund der Energiesparer hat ermittelt, dass die gestiegenen Preise für Benzin, Diesel, Erdgas und leichtes Heizöl die privaten Haushalte in Deutschland 2005 mit etwa 6,8 Milliarden Euro mehr belasten werden als im Vorjahr. Die Verbraucherschützer berufen sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Die höhere Belastung führe dazu, dass rechnerisch jeder Privathaushalt dieses Jahr 176 Euro mehr zahlen muss als im Jahr 2004.

Dass die drastischen Erhöhungen der Preise durch teurere Rohstoffe allein zu erklären wären, bestreitet der Bund der Energiesparer. Die Verbraucherschützer wollen die Strom- und Gas-Versorger deshalb dazu zwingen, ihre Berechnungen offen zu legen. Die Versorger lehnen dies ab, weil sie befürchten, damit Wettbewerbern zu tiefe Einblicke in ihre Geschäftspolitik zu erlauben. Doch zumindest vor dem Landgericht Hamburg verfing dieses Argument nicht. Die Richter gaben einer Sammelklage von 52 Verbrauchern statt. Der Konzern Eon Hanse solle seine Kalkulationen offen legen.

Zuvor hatte die Verbraucherzentrale die Kläger dazu aufgefordert, die höheren Strompreise nicht zu bezahlen. Dies ist kein Einzelfall: In verschiedenen Bundesländern verweigern immer mehr Verbraucher den Ausgleich der Erhöhungen von Gas- und Strompreisen und werden dabei von Verbraucherverbänden mit Musterschreiben unterstützt. ball

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