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Immobilien: Eine dekorative Staude für alle Fälle

Bergenien sind anspruchslos und kommen mit fast allen Licht- und Bodenverhältnissen zurecht

Die Bergenie (Bergenia) gilt als nahezu unverwüstlich und extrem langlebig. Die zur Gattung der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae) gehörende Blattschmuckstaude kommt mit fast allen Licht- und Bodenverhältnissen zurecht: Sie gedeiht in der Sonne, aber auch im Schatten, wächst auf den Böden eines Steingartens ebenso prächtig wie in einer Rabatte oder als Unterpflanzung von Bäumen. An Ufern von Bächen und Teichen legt sie allerdings Wert auf trockene „Füße“ oder einen guten Wasserabzug des Bodens, denn einen sumpfigen Standort mag die Bergenie nicht.

Mit ihrem attraktiven Laub, das im Herbst je nach Sorte unterschiedliche Farbnuancen zeigt, ist die Staude eine wirkungsvolle Zierde im Garten. Am schönsten ist sie jedoch im Frühling, wenn sich ihre Blütendolden entfalten, die in Schattierungen von Rosa, aber auch in Weiß oder Rot auf 20 bis 50 Zentimeter hohen Stängeln blühen. Besonders in den letzten Jahren ist das Sortiment durch zahlreiche empfehlenswerte Neuheiten bereichert worden, ein Grund mehr, dieser dauerhaften Zierpflanze einen Platz im Garten einzuräumen.

Zur Gattung Bergenia gehören zwölf Arten, die in Zentralasien und im Himalaja beheimatet sind. Dort wachsen sie vor allem an felsigen Standorten, im Halbschatten von Gehölzen oder anderen nicht sehr wirtlichen Plätzen, wodurch die Anspruchslosigkeit dieser Pflanzen deutlich wird.

Bereits 1756 kamen die ersten Bergenien aus Sibirien nach Europa. Der schwedische Botaniker Daniel Solander, ein Schüler von Carl Linné, führte die Dickblättrige Bergenie (Bergenia crassifolia) in England ein.

Während manche Arten wie zum Beispiel Bergenia ciliata oder Bergenia acanthifolia nicht ganz winterhart sind, gibt es einige gut frostharte Arten. Das gilt vor allem für die bereits erwähnte Bergenia crassifolia. Und Bergenia cordifolia, Bergenia stracheyi sowie Bergenia purpurascens überstehen selbst strenge Winter problemlos. Durch Kreuzung verschiedener Arten, besonders durch Bergenia purpurascens und Bergenia crassifolia, entstanden viele Sorten für den Garten. Die Blätter, die ebenfalls im Herbst eine schöne Färbung zeigen, sehen sehr unterschiedlich aus: oval, konkav oder auch der Form einer Zunge ähnlich.

Bergenien können bestimmende Elemente sein, wenn man sie in größeren Gruppen vor Rittersporne (Delphinium-Hybriden), Pfingstrosen (Paeonia-Hybriden) oder Herbstastern (Aster-Dumosus-Hybriden) pflanzt. Robuste Sorten mit dekorativem Laub lassen sich hervorragend mit anderen Stauden kombinieren. Hier bieten sich hohes Herbstsedum (Sedum telephium), Armenischer Wermut (Artemisia armeniaca), Bergastern (Aster amellus) oder Kreppblatt-Storchschnabel (Geranium renardii) an. Aber auch zwischen bizarren Gräsern sorgen sie mit ihrem etwas derben Blättern für Kontrast.

Bestens eignen sich Bergenien zum Bepflanzen von Baumscheiben. Gerade die Wirkung von blühenden Solitärgehölzen wie Magnolien (Magnolia-Soulangiana-Hybriden), Blumenhartriegel (Cornis florida) oder Königsflieder (Syringa chinensis) wird durch das Bepflanzen der Flächen unter Gehölzen mit Bergenien wesentlich erhöht. Außerdem sind diese kahlen Plätze in schneelosen Wintern nicht so langweilig und trist.

Eine sehr ansprechende Variante ist auch die Kombination von Bergenien mit Blumenzwiebelpflanzen. Mit Kaiserkronen (Fritillaria imperialis), hohen Narzissen (Narcissus-Hybriden) oder hohen Tulpen (Tulipa-Hybriden) kombiniert, lassen sich eindrucksvolle Pflanzenbilder schaffen.

Zur Auswahl stehen neben zahlreichen alten Sorten auch Neuzüchtungen, die in den letzten zehn Jahren entstanden sind. Neben einem schönen und gesunden Laub richten sich die Zuchtziele vor allem auf Großblütigkeit und eine späte Blütezeit, da die Frühjahrsblüte Ende März und Anfang April oft durch Fröste gefährdet ist. Eine der wertvollsten Neuzüchtungen ist die rosarote ,Herbstblüte‘. Sie entfaltet ihren reichen Hauptflor im September und Oktober und entwickelt im Frühjahr bis in den Juni hinein immer wieder neue Blütenrispen. Sie wird 50 Zentimeter hoch und eignet sich für Beete und Einfassungen. Ebenfalls für Beete ist die neue, besonders reich blühende Sorte ,Eroica‘ geeignet. Sie kann mit wunderschönen großen, leuchtend roten Blüten aufwarten, die sich im Verblühen mit einem lilafarbenen Schimmer schmücken

Während die meisten Sorten Höhen von 40 bis 50 Zentimeter erreichen, enthält das Sortiment auch kleiner bleibende Züchtungen. Sie eignen sich besonders für Steingärten oder Tröge, wo sie mit ihrem attraktiven Laub das ganze Jahr über für eine ansehnliche Wirkung sorgen: ,David‘ ist eine etwa 20 Zentimeter hoch werdende Sorte und hat kräftig rosa gefärbte Blüten. Hellrote Blüten und leuchtend rotes Laub zeigt die ,Rote Schwester‘. Etwas höher mit 30 Zentimetern werden die Sorten ,Alexander‘ (dunkelrote Blüten) und die in Weiß blühende ,Frau Holle‘.

Wie schon erwähnt, sind Bergenien recht anspruchslos, was die Bodenbeschaffenheit betrifft. Obwohl sie sich im Boden mit mäßiger Feuchtigkeit und im Halbschatten besser entwickeln, als in der vollen Sonne, überstehen sie trockenes Erdreich über längere Zeit ohne Schaden. Deshalb eignen sie sich gut zum Bepflanzen von Flächen unter Gehölzen, die in den meisten Fällen recht trocken sind. Zudem sind sie sehr pflegeleicht und begnügen sich damit, dass gelegentlich zwischen die Rhizome gut verrottete Komposterde nachgefüllt wird.

Bei der Wahl des Pflanzplatzes sollte man auch beachten, dass die Laubfärbung der Bergenien im Herbst an sonnigen Standorten besonders intensiv ist.

Bezugsquellen: Staudengärtnerei Klose, Rosenstraße 10, 34253 Lohfelden, Telefon 05 61 / 51 55 55, Fax: 0561 / 51 51 20.

Friesland Staudengarten, Uwe Knöpnadel, Husumer Weg 16, 26441 Jever-Rahrdum, Telefon: 044 61 / 37 63, Fax: 044 61 / 23 07.

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