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Immobilien: Eine ganz besondere Pflanze aus dem Botanischen Garten Der Felsen-

Storchschnabel

Die Gattung Geranium ist mit über 350 Arten nahezu ausschließlich in den gemäßigten Zonen der Erde verbreitet. Der Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum), der zurzeit im Freilandbereich blüht, ist hauptsächlich auf der Balkanhalbinsel heimisch. In Mittel- und Nordeuropa wird er schon seit langer Zeit als Heil-, Zier- und Bienenpflanze kultiviert und hat sich stellenweise eingebürgert.

Im Frühsommer erscheinen an den Enden der Triebe die büschelig gehäuften Blüten mit ihren dunkelrosa bis karminroten, kreisförmig ausgebreiteten Kronblättern. Beim Felsen-Storchschnabel verlängern sich die zehn purpurfarbenen Staubfäden und ragen, nachdem ihre Staubbeutel abgefallen sind, weit heraus. Noch um einiges länger ist der violette Griffel, der von einer fünfzipfligen Narbe gekrönt wird.

Um neue Standorte zu erobern, haben die Storchschnäbel recht unterschiedliche Ausbreitungsmechanismen entwickelt. Charakteristisch ist bei ihnen die Gestalt des Fruchtknotens: Fünf kleine Kugeln sitzen kreisförmig um die Basis eines langen, fünfkantigen Schnabels, an dessen Spitze der Griffel steht. Jede Kugel entwickelt sich zu einer einsamigen Teilfrucht, die in einen grannenförmigen, in seiner ganzen Länge mit dem Schnabel verwachsenen Fortsatz endet. Bei Geranium macrorrhizum und vielen seiner Verwandten löst sich bei der Reife der untere Grannenteil gemeinsam mit dem nach innen offenen Fruchtfach ruckartig von der Mittelsäule des Schnabels. Dabei werden die Samen in weitem Bogen herauskatapultiert. Die leeren Behälter mit ihren nach außen gebogenen, noch immer mit der Spitze des Fruchtschnabels verbundenen Grannen sehen einem Kronleuchter ähnlich.

Von den bei uns ausdauernden Geranien verträgt der Kalk liebende Felsen-Storchschnabel wohl am meisten Schatten. Er ist ein guter Bodendecker mit schöner Herbstfärbung und soll eine abschreckende Wirkung auf Schnecken ausüben. Im Handel werden Sorten in verschiedenen Farbschattierungen angeboten.

Weiteres im Internet:

www.botanische-garten-berlin.de

Brigitte Zimmer

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