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Immobilien: Eine ganz besondere Pflanze aus dem Botanischen Garten Eine Blume für Hummeln

Manche denken an Schnaps, andere sehen ein leuchtendes Blau vor sich, wenn sie den Begriff Enzian hören. Aber das alkoholische Getränk wird hauptsächlich aus der Wurzel des Gelben Enzians (Gentiana lutea) gebrannt.

Manche denken an Schnaps, andere sehen ein leuchtendes Blau vor sich, wenn sie den Begriff Enzian hören. Aber das alkoholische Getränk wird hauptsächlich aus der Wurzel des Gelben Enzians (Gentiana lutea) gebrannt.

Der Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata), der im Freiland beispielsweise im Bereich Griechenland gedeiht, gehört zu den weniger auffälligen der circa 35 europäischen Enzian-Arten. Jedes Jahr treibt er mehrere neue, unverzweigte, aufrechte, oft violett überlaufene Stängel aus der überwinternden Grundachse. Die bis zu zehn Zentimeter langen, schmal lanzettlichen Blätter sind dreinervig, etwas ledrig und stehen kreuzweise übereinander. Wahrscheinlich erhielt die Pflanze ihren Artnamen wegen dieser typischen Blattstellung.

Von Juli bis Oktober erscheinen die Blüten, teils in endständigen Büscheln, teils in den oberen Blattachseln. Abends schließen sie sich und öffnen sich morgens wieder, aber dazu benötigen sie eine Minimaltemperatur von 20 Grad Celsius. Die Blüten enthalten, im Grund der Kronröhre verborgen, reichlich Nektar. Es sind Hummelblumen. Ertappt wurden Hummeln auch als Honigräuber: Sie beißen ein Loch seitlich in den Blütengrund und gelangen so zum Ziel, ohne die gewünschte Dienstleistung, die Befruchtung, zu erbringen. Eine Kleinschmetterlingsart (Maculinea rebeli) hat sich auf den Kreuz-Enzian spezialisiert. Die Raupen ernähren sich zunächst von ihren Blüten und Früchten, lassen sich später zu Boden fallen und werden von Wirts-Ameisen in deren Nester verschleppt, wo sie ihre Entwicklung vollenden.

Der Kreuz-Enzian ist in Süd- und Mitteleuropa, Westsibirien und Südwestasien vom Flachland bis in die subalpine Stufe verbreitet. Selten steigt er über 1600 Meter hinauf. Die Art steht in Deutschland unter Schutz.

Früher stand der Kreuz-Enzian als Heilpflanze in Bauerngärten. Heute sieht man ihn bisweilen als Zierpflanze in Steingärten. Die Aufzucht erfolgt am besten aus Samen. Dabei ist zu beachten, dass sie zum Keimen Licht und eine gewisse Kälteperiode benötigen. Die Pflanze bevorzugt lehmigen Kulturboden und einen sonnigen Standort.

Weiteres im Internet:

www.botanischer-garten-berlin.de

Brigitte Zimmer

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