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Immobilien: "Eine Hilfe zur Selbsthilfe"

Ratgeber eines Betroffenen B is er sein Eigenheim in Lichtenrade fand, machte Alfred Sobel wie viele andere Bauherren zwiespältige Erfahrungen auf der Suche nach dem Wohneigentum.Im Gegensatz zu anderen will er aber Interessenten von den hier gezogenen Lehren profitieren lassen: Er faßte sie in dem Buch "Bauen & Kaufen von Immobilien in Berlin/Brandenburg" (Verlag Alfred Sobel) zusammen.

Ratgeber eines Betroffenen B is er sein Eigenheim in Lichtenrade fand, machte Alfred Sobel wie viele andere Bauherren zwiespältige Erfahrungen auf der Suche nach dem Wohneigentum.Im Gegensatz zu anderen will er aber Interessenten von den hier gezogenen Lehren profitieren lassen: Er faßte sie in dem Buch "Bauen & Kaufen von Immobilien in Berlin/Brandenburg" (Verlag Alfred Sobel) zusammen. TAGESSPIEGEL: Welche Erfahrungen sind Ihnen bis heute am eindringlichsten in Erinnerung geblieben? SOBEL: Daß der Eigentümer des Hauses, das wir erwerben wollten, plötzlich beim Notar wieder anfing, über den Kaufpreis zu verhandeln.Er verlangte 2000 DM mehr, obgleich der Preis eigentlich ausgehandelt war.Das zusätzliche Geld brauchte er, weil er selbst ein anderes, teureres Haus erwerben wollte.Der Makler erklärte dann, er sei bereit, diese Summe von seiner Courtage abzuziehen.Die Vereinbarung wurde aber leider nicht schriftlich fixiert.Später konnte sich dann auch niemand mehr an die Vereinbarung erinnern, nicht einmal der Notar.Wir standen dann ratlos da und mußten zahlen. TAGESSPIEGEL: Wie lange brauchten Sie, um das richtige Wohneigentum zu finden? SOBEL: Vor fünf Jahren fingen wir an uns umzusehen.Da ich auf diesem Gebiet als Bibliothekar natürlich keinerlei Vorkenntnisse hatte, habe ich Ratgeber gelesen und Tips und Ratschläge in den redaktionellen Immobilienteilen der Berliner Tageszeitungen gesammelt.Als wir dann schließlich ein gebrauchtes Reihenhaus gefunden und erworben hatten, mußten wir feststellen, daß wir dennoch Federn gelassen hatten.Das brachte uns auf den Gedanken, die Unterlagen, die inzwischen fünf Aktenordner füllten, zu einem allgemein verständlichen Buch zusammenzufassen. TAGESSPIEGEL: Was kann noch schief gehen beim Erwerb von Wohneigentum? SOBEL: Wir hatten in Seehof ein Grundstück in Aussicht.Die Verkäufer waren beim Preis ausgesprochen gesprächsbereit.So wurden wir fast handelseinig, erst im letzten Augenblick stellte sich heraus, daß die Eigentumsverhältnisse nicht geklärt waren.Bei dem später erworbenen Haus hatte der Voreigentümer die Heizung unfachmännisch erweitert.Dadurch funktionierte sie nur eingeschränkt.Ein Fachmann hätte diese Mängel sofort entdeckt.Ohne einen Sachverständigen hinzuzuziehen, sollte meines achtens keine Immobilie erworben werden.Hilfe bieten zum Beispiel die fünf verschiedenen Bauherrenverbände, die in Berlin und Brandenburg tätig sind.Sie und andere Sachverständigeverbände haben wir in unserem Buch aufgelistet.Der Ratgeber möchte Hilfe zur Selbsthilfe geben, indem wir neben Checklisten und Tips eine möglichst vollständige Liste von Adressen von Fachleuten, Beratungsstellen und Behörden zusammengetragen haben. TAGESSPIEGEL: Wo sehen Sie außerdem Gefahren? SOBEL: Ein großes Problem ist die Auswahl des richtigen Baupartners.Es gibt viele Anbieter, und man kann die Seriosität der Bauunternehmer oft nur schwer abschätzen.Auch hier sollte man einen Bauherrenberater hinzuziehen.Das kostet zwar, steht aber in keinem Verhältnis zu dem, was auf dem Spiel steht.Mir ist ein Fall bekannt, bei dem bereits zu Beginn der Bauarbeiten 30 000 DM verloren gingen, weil das Bauunternehmen kurz nach der Überweisung der Summe Konkurs anmeldete.Hier hatte der Auftraggeber gegen ein einfaches Grundprinzip verstoßen; man sollte immer erst nach Abschluß der Bauleistungen das Geld für das entsprechende Gewerk überweisen. TAGESSPIEGEL: Wie sind Kosten zu sparen beim Eigenheimbau? SOBEL: Durch ein vernünftiges Kostenmanagment lassen sich bei Einfamilienhäusern 20 bis 25 Prozent der Kosten einsparen, wobei besonders der Einsatz vorgefertigter Bauteile sich lohnt.Interessant dürfte auch der Selbstbau sein, wenn das nötige Eigenkapital fehlt.Durch Eigenleistungen können bis zu 30 Prozent der Baukosten gespart werden.Wer sich hierfür interessiert, sollte das in Berlin und Brandenburg existierende Bautraining erproben.Dabei wird an Wochenenden beispielsweise das Mauern mit Porenbeton geübt und auch die Theorie dazu gepaukt.Natürlich versuchen die Anbieter solcher Kurse in der Regel auch ihre Produkte zu vermarkten.Der am Selbstbau Interessierte macht sich dennoch ein gutes Bild dessen, was auf ihn zukommen wird.In unserem Buch sind die Adressen solcher Bautrainer aufgelistet.

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