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Bloß nichts verheizen. Auch Wärmeverschwendung ist ein Thema, wenn der Energieberater ins Haus kommt.

© dpa/gms

Energieberatung lohnt sich: Guter Rat, der Strom und Wärme spart

Energieberater helfen, Kostenfallen im Haushalt zu finden. Wer die Experten engagiert, bekommt sogar einen Zuschuss.

Es lässt sich nicht ändern: Strom wird 2013 um einiges teurer. Das ist die große Stunde der Energieberater. Sie können Verbrauchern sagen, wo in ihrem Haushalt Einsparpotenzial beim Stromverbrauch steckt, und auch die Wärmeverschwendung ist ihr Thema. Staatlich geförderte Programme bieten eine Beratungsstunde schon für unter zehn Euro an. Wer einen Fachmann mit dem Ziel kontaktiert, ein Gebäude so zu sanieren, dass es weniger Energie verbraucht, muss circa 400 bis 1000 Euro ausgeben. Doch auch hierfür gibt es einen Zuschuss.

Wer einschätzen will, ob sein Zuhause zu viel Energie verbraucht, kann sich an die Energieberatung der Verbraucherzentralen wenden. „Dort gibt es – vom Staat gefördert – bereits für fünf Euro einen Gesprächstermin in der Beratungsstelle“, sagt Peter Kafke, Energieberater beim Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin. Bei komplizierten Sachverhalten, die nur vor Ort gelöst werden können, kommt ein Energieberater nach Hause. „Zehn Euro kostet der Basischeck, der sich vor allem an Mieter richtet“, erläutert Kafke.

Der Experte erstellt eine Bestandsaufnahme der Stromgeräte im Haushalt und beurteilt den Strom- und Heizenergieverbrauch. Für 20 Euro gibt es den Gebäudecheck inklusive Empfehlungen für eine bessere Wärmedämmung und die richtige Einstellung der Heizungs- und Regelungstechnik.

Ein weiteres Angebot ist der Brennwertcheck. „Rund 2,5 Millionen Brennwertkessel bleiben unter ihren Möglichkeiten“, sagt Andreas Braun von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online in Berlin. Denn der Spareffekt moderner Brennwertkessel – nämlich der zusätzliche Wärmegewinn aus den Abgasen – werde häufig nicht richtig genutzt. Das gehe zulasten der Energierechnung und des Klimaschutzes. Ob die Brennwertheizung optimal läuft, lasse sich mit dem Brennwert-Check überprüfen. Ein solcher Test der Verbraucherzentrale kostet laut Kafke 30 Euro.

Steht eine größere Sanierungsmaßnahme an, kann ein Energieberater die Planung unterstützen oder sogar ganz übernehmen. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Dachdämmung oder eine Fassadensanierung, den Austausch des Heizkessels oder den Umstieg auf einen anderen Brennstoff handeln. Ein speziell ausgebildeter Experte analysiert das Gebäude und die Energiewerte. Daraufhin stellt er einen Maßnahmenplan auf: Alle energetischen Verbesserungen sollen aufeinander aufbauen und langfristig angelegt sein.

Auch diese Vor-Ort-Beratung wird nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur (dena) unter bestimmten Voraussetzungen staatlich gefördert – etwa dann, wenn bis zum 31.12.1994 der Bauantrag oder die Bauanzeige gestellt wurden. Die Kosten liegen bei circa 400 bis 1000 Euro, bei Ein- und Zweifamilienhäusern gibt es vom Staat einen Zuschuss von 400 Euro. Der Hausherr muss sich darum nicht einmal kümmern; die Antragstellung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) übernimmt nämlich der Energieberater. Voraussetzung ist aber, dass der Experte für diese Vor-Ort-Beratung zugelassen ist.

Wie man die richtige Beratung findet

Das Bafa schreibt hierfür eine Mindestqualifikation vor: Der Berater müsse Architekt oder Ingenieur sein. Er muss zudem eine Weiterbildung zum Energieberater vorweisen können. Nicht beraten darf zum Beispiel ein Handwerksbetrieb, der an einer Sanierung beteiligt ist, oder ein Unternehmen, das dafür Produkte vertreibt. Angestellte bei einem Energieversorger sind ebenfalls nicht zugelassen.

Es ist nicht einfach, einen qualifizierten Berater zu finden, wie Testergebnisse der Stiftung Warentest zeigen: Von neun getesteten Beratungsgesprächen und dazugehörenden Berichten waren nur zwei Dienstleistungen zu empfehlen. Die weiteren wurden mit „unzureichend“, „totaler Flop“ oder „Dreistigkeit“ bewertet (Zeitschrift „test“, Ausgabe 05/2012). Das Fazit der Warentester: Verbraucher sollten auf ein vollständiges Gutachten pochen. Vorher mündlich erwähnte Schwachstellen und Sparmaßnahmen müssten auch im Bericht stehen. Im Zweifel sollte man entsprechende Nachbesserungen verlangen.

„Es gibt aber genügend Energieberater, die auf hohem Niveau beraten und Sanierungsmaßnahmen planen können“, versichert dena-Experte Stolte. Er betont auch, dass diese eine fachliche Berufsausbildung und eine Weiterbildung im Bereich energetisches Bauen und Sanieren absolviert haben sollten. Er rät Verbrauchern, sich mindestens drei Angebote von verschiedenen Beratern einzuholen und die Kosten sowie die Referenzen der Dienstleister zu vergleichen.

Es gibt etliche Internetportale und Organisationen, die Listen von Energieberatern zur Verfügung stellen. Einige dieser Listen stellen besondere fachliche Anforderungen an die aufgeführten Experten. Unter http://dpaq.de/IGFjp finden Interessierte die Datenbank der dena. Diese Fachleute verfügen laut Stolte über eine spezielle Qualifikation im Bereich energieeffizientes Bauen und Sanieren. Viele Experten präsentieren sich mit ihren Referenzen. Verbraucher können so an konkreten Beispielprojekten deren Arbeit beurteilen.

Die Datenbank des Bafa und der KfW-Förderbank ist im Internet unter http://dpaq.de/bSnNs zu finden. Hier sind all jene Experten vertreten, die bei der BAFA Anträge auf Zuschüsse stellen dürfen sowie von der KfW für die Planung und Baubegleitung für KfW-Effizienzhäuser 40 und 55 empfohlen werden.

(dpa)

Auch über die verschiedenen Checks des Verbraucherzentrale Energieberatung kann man sich im Internet informieren, unter http://dpaq.de/sMfYv zum Beispiel über die Energie-Checks sowie unter http://dpaq.de/FuL0l über den Brennwert-Check der Organisation.

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