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Immobilien: Engelwurz: eine üppig wachsende Staude

Als Heilpflanze war Engelwurz in den Klostergärten des Mittelalters hoch geschätzt. Viele Mythen umgeben dieses Kraut.

Als Heilpflanze war Engelwurz in den Klostergärten des Mittelalters hoch geschätzt. Viele Mythen umgeben dieses Kraut. Auch wenn heutzutage die verwertbaren Teile der Pflanze nur noch selten in der Küche verwendet werden, so ist die üppig wachsende Staude eine Bereicherung für den Garten. In der Natur findet man sie an Fluss- und Bachläufen und auf feuchten Wiesen in ganz Mitteleuropa.

Im Juni zeigen sich die imposanten, intensiv duftenden Doldenblüten und locken Bienen und andere Fluginsekten in Massen an. Engelwurz wird fast zwei Meter hoch. Die großen hellgrünen Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert und gezähnt, die Stängel am Grunde armdick, gerillt, rötlichbraun und hohl. Sie erscheinen erst im zweiten Jahr.

Die Pflanze ist allerdings für empfindliche Menschen nicht ganz ungefährlich, denn sie ist mit Haaren besetzt, die den Stoff Furocumarin enthalten, der durch Photosensibilisierung, also besonders bei Sonnenschein, wirksam wird. Bei Berührung der Haare kann es zu Hautreizungen kommen.

Aus den wild wachsenden Beständen kann man gut einige Samen sammeln. Ein Verpflanzen der starken Pfahlwurzel bringt dagegen meist keinen Erfolg. Die Samen sind Licht- und Frostkeimer und werden deshalb schon im Herbst sehr flach ausgesät. Ein nahrhafter, feuchter Boden in schattiger Lage ist ideal. Gut gedeiht Engelwurz beispielsweise im Uferbereich eines Teiches. Damit die Staude auch optisch zur Geltung kommt, ist ein Einzelplatz zu empfehlen. Die Jungpflanze setzt man im Frühjahr an Ort und Stelle. Sie benötigt viel Feuchtigkeit, stellt sonst keine Ansprüche. Nach vier bis sechs Jahren stirbt sie meistens ab.

Die Pflanzenteile lassen sich vielseitig verwenden. So erhalten Fische, die in den Blättern gegart werden, eine abwechslungsreiche Würze. Da die Pflanze viel Zucker enthält, süßen Blätter und Wurzeln gedämpfte Früchte. Die geschälten Stängelringe kann man blanchieren, anschließend kandieren und als Verzierung benutzen. Die Samen werden seit langer Zeit zur Likörerzeugung (Benediktiner) genommen. Vor allem aber bietet die Staude in erster Linie einen dekorativen Anblick und für die Tierwelt einen Anziehungspunkt.

Peter Busch

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