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Graffiti sind auf porösem Untergrund nur schwer zu entfernen.

© Franziska Koark

Gebäudereinigung: Fassadenlasuren gegen Schmierfinken

Wie Graffiti leicht entfernt werden können.

An Graffiti scheiden sich die Geister: Einige sehen darin Kunst, mit der meist Jugendliche imponieren und ihr Revier abstecken wollen. Dagegen sind für Hausbesitzer Graffiti Vandalismus, verbunden mit Ärger und hohen Kosten für die Beseitigung.

Ein Graffito ist entweder eine einfache Signatur des eigenen oder des Gruppennamens, ein mehrfarbig gestalteter Schriftzug oder ein ganzes Motiv an Hausfassaden, Mauern oder Garagentoren. „Sie sind illegal, wenn sie ohne Einwilligung der Eigentümer angebracht werden“, sagt Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart. Juristisch betrachtet handele es sich um eine Sachbeschädigung. Den meist jungen Tätern sei nicht bewusst, dass sie sich nicht nur strafbar machen. Hausbesitzern rät Schmidt, wenn sie Sprayer auf frischer Tat erwischen, sofort über den Notruf 110 die Polizei zu informieren, aber sich nicht in Gefahr zu begeben.

Auch wenn die Täter unbemerkt entwischen, sei es immer sinnvoll, umgehend Anzeige zu erstatten. Denn die Täter sehen sich als Künstler und hätten ihre einige Handschrift. Werde später ein Sprayer auf frischer Tat erwischt, könnten ihm aufgrund seines eigenen Stils auch andere Graffitis zugeordnet werden. Selbst viele Jahre später kann der Geschädigte dann noch den Schaden ersetzt bekommen, denn die zivilrechtlichen Ansprüche gegen den Täter gelten 30 Jahre lang. „Ein illegales Graffito sollte man so schnell wie möglich beseitigen“, rät Alexander Wiech vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland in Berlin. Denn sei eine Wand erst einmal vollgeschmiert, ziehe sie erfahrungsgemäß Nachahmer an. Mit dem sofortigen Entfernen verliere der Standort für den Sprayer hingegen an Reiz. Denn ein illegales Graffito sei nur dann interessant, wenn es sich möglichst lange in der Öffentlichkeit halte und Bewunderung erfahre. „Bei der Beseitigung einer Schmiererei auf einem Anstrich kann der Hausbesitzer mit Anti-Graffiti-Farbe Erfolg haben“, sagt Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institutes in Schwalbach im Taunus. Das Mittel kommt über das Graffito und wird dann mit einer Bürste abgebürstet und abgelöst.

Aber der Anstrich unter dem Graffito wird durch das Abbeizmittel beschädigt. Daher müsse man möglichst mit der Originalfarbe das Ganze mindestens zweimal überstreichen. Bei einem weißen Anstrich der Fassade ist es nicht schwierig, den richtigen Farbton wiederzufinden. Anders sei dies bei farblich gestalteten Fassaden, da die Farben in der Sonne ausbleichen, sagt Küper. „Ein Graffito ist auf offenporigen Untergründen wie Sandstein nur schwer zu entfernen“, sagt der Architekt Ulrich Zink vom Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung in Berlin. Dann müsse man einen Maler, Fassaden- und Gebäudereiniger und spezialisierte Fachfirmen beauftragen. Hausbesitzer können den Aufwand und die Kosten aber in Grenzen halten. „Das Auftragen einer permanenten Schutzbeschichtung verhindert das Eindringen von Lacken in den Untergrund“, erläutert Zink. Graffiti lassen sich dann mit einem geeigneten Reinigungsmittel abwaschen. Der Nachteil einer solchen Schutzschicht ist aber, dass die Atmungsfähigkeit der Fläche abnimmt.

Das kann Schimmelbildung zur Folge haben. Daher sollte man die Beschichtung nur an den für Sprayer besonders einladenden Flächen anbringen. (dpa)

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