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Aus dem Vollen schöpfen können Bauherren laut Stiftung Warentest derzeit zumindest bei der Wahl des Kreditanbieters. Hier helfen zum Beispiel Vergleichsrechner im Internet und Verbrauchermagazine. Die Hausbank muss dabei nicht die erste Wahl sein.

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Hausfinanzierung: Mit billigem Baugeld zum Eigenheim

Niedrige Zinsen machen Investitionen in Immobilien attraktiv.

Immobilien boomen in Deutschland: Dank historisch niedriger Zinsen sind Kredite fürs Eigenheim zurzeit so billig wie selten. Das macht das Bauen und den Wohnungs- oder Hauskauf attraktiv. Bei Hypothekenkrediten mit einer Laufzeit von zehn Jahren liegt der durchschnittliche Effektivzins derzeit bei 2,5 Prozent, wie die FMH Finanzberatung in Frankfurt ermittelt hat. Vor einem Jahr lag der Durchschnittszins noch bei 2,95 Prozent. Besonders günstig sind laut Stiftung Warentest zurzeit die Kombikredite vieler Bausparkassen.

Die Zeitschrift „Finanztest“ (Heft 4/2013) hat Kreditangebote für die Eigenheimfinanzierung von 105 Banken und Bausparkassen untersucht und Zinssätze für sechs Modellfälle ermittelt. Das Ergebnis: 15 der 40 Angebote der Bausparkassen im Test gab es zu Effektivzinsen von 2,5 bis 3,0 Prozent. Den Kauf eines energiesparenden Neubaus finanzierten die Spitzenreiter im Test ab einem Effektivzins von 2,0 Prozent bei einer Zinsbindung von zehn Jahren. Möglich ist das durch eine Kombination des Bankkredits mit einem Kredit der KfW-Förderbank.

Allerdings sollten Bauherren und Käufer nicht nur auf die niedrigen Zinsen schauen. Das allein sei keine Garantie für eine gute Finanzierung, erklären die Tester. Nur wenn die Tilgung hoch genug ist, wird die Finanzierung wirklich günstig. Wer sich keine hohe Tilgung leisten könne, sollte sich feste Zinsen für 15 oder 20 Jahre sichern. Die günstigsten Banken verlangen dafür derzeit rund 3 Prozent Zinsen. Deshalb lohnt sich derzeit der Bau oder Kauf eines Hauses besonders. Allerdings haben die Preise für Immobilien besonders in Großstädten in den vergangenen Jahren deutlich angezogen.

Sind Immobilien eine gute Geldanlage?

Immobilien gelten nicht als Renditeknüller. Allerdings sind sie gerade in Krisenzeiten Verbraucherexperten zufolge eine solide Geldanlage. Der Wert einer Immobilie ist vergleichsweise sicher – vorausgesetzt, Preis, Qualität und Lage stimmen. In jedem Fall sollte ein Immobilienkauf gut überlegt sein.

Wie finde ich den günstigsten Kredit?

Hier hilft nur ein Vergleich der verschiedenen Anbieter, wobei die Auswahl an Krediten laut Stiftung Warentest derzeit besonders groß ist. Bauherren und Käufer können dafür Vergleichsrechner im Internet nutzen. Auch Verbrauchermagazine und Zeitungen liefern häufig aktuelle Zinskonditionen. Die Hausbank kann ein wichtiger Ansprechpartner sein – ist jedoch nicht immer zwingend die erste Wahl. Ein Anbietervergleich kann teils mehrere zehntausend Euro sparen.

Wie funktioniert ein Baudarlehen?

Kredite für Häuser oder Wohnungen laufen meist über zehn, zwanzig oder dreißig Jahre. Hierbei werden die Zinsen in aller Regel nur für einen begrenzten Zeitraum von mehreren Jahren festgelegt. Läuft diese sogenannte Zinsbindungsfrist beispielsweise nach zehn Jahren ab, verhandeln Bank und Kunde die Verlängerung des Darlehens. Der Bauherr kann dann auch umschulden und zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Verbraucher sollten mehrere Monate vor Auslaufen der Frist neue Angebote einholen. Wegen der historisch niedrigen Zinsen gibt es derzeit auch besonders günstige Anschlusskredite.

Sind die Raten stets festgeschrieben?

An sich werden feste monatliche Raten vereinbart. Baukredite geben oft aber auch das Recht auf Sondertilgung, das heißt die Rückzahlung von Geld zusätzlich zu den vereinbarten Raten. Auch kann ausgehandelt werden, dass der Bauherr die Raten anpassen kann, etwa wenn sich das Einkommen verändert.

Wie viel Geld muss ich selbst aufbringen?

Finanzexperten sehen ein Eigenkapital von 20 bis 30 Prozent des Immobilienpreises als eine solide Basis an. Für ihre angebotenen Top-Zinsen wollen die Banken häufig allerdings 40 Prozent Eigenkapital sehen. Teils sind Banken auch bereit, den vollen Kaufpreis zu finanzieren. Dafür verlangen sie aber oft happige Risikoaufschläge beim Zins.

Gibt es Geld vom Staat?

Bei der staatlichen Förderbank KfW gibt es Darlehen etwa für den Kauf selbstgenutzten Wohneigentums, energieeffizientes Bauen und Sanieren oder auch für altersgerechtes Wohnen. Daneben zahlt der Staat die Wohnungsbauprämie von 8,8 Prozent beim Bausparen. Auch gibt es in Form des sogenannten Wohn-Riesterns staatliche Unterstützung für den Kauf selbst genutzter Immobilien zur Altersvorsorge. (dpa/AFP)

dpa

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