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Heizkosten: Hier ist die Energie - und da geht sie raus

Wer sich eine Wohnung vorher genau anschaut, kann abschätzen, wo man mit den Heizkosten landet.

Gas, Öl, Fernwärme oder Nachtspeicher: Wer auf der Suche nach einer Wohnung den Anzeigenteil der Zeitung unter die Lupe nimmt, kann oft nicht einschätzen, wie viel Geld er unter dem Strich pro Monat ausgeben muss. Denn die Kosten für die einzelnen Heizsysteme unterscheiden sich – und im Januar ist der Preis für Heizöl in Deutschland auf ein neues Rekordhoch gestiegen.

Die Kosten liegen allerdings nicht so weit auseinander, als dass dies die Wahl der Wohnung beeinflussen sollte. Entscheidender sind Wärmedämmung und Baujahr der Heizung. Diese Faktoren beeinflussen viel stärker, wie hoch die Nebenkostenabrechnung ausfällt.

„Die Art des Heizsystems ist eine Frage, die sich weit hinten anstellt“, sagt Ulrich Ropertz, Sprecher des Deutschen Mieterbunds. Viel wichtiger sei die Energieeffizienz des Hauses insgesamt. Sie lässt sich am besten an den Angaben im neuen Energieausweis ablesen. Verpflichtend ist der Pass bislang nur für Gebäude, die seit 2002 gebaut wurden. „Man sollte den Vermieter aber jetzt schon danach fragen.“ Längst nicht alle Vermieter haben aber schon einen solchen Ausweis, erklärt Stefan Diepenbrock, Sprecher des Eigentümerverbands Haus & Grund: „Die Nachfrage ist bei unseren Mitgliedern teilweise aber schon sehr rege.“ Der Pass zeigt den Gesamtenergiebedarf einer Wohnung oder eines Hauses in Kilowattstunden an. Zur besseren Vergleichbarkeit zwischen mehreren Wohnungen wird der Energiebedarf zudem auf einer rot-grünen Skala grafisch abgebildet – je stärker der Pfeil im grünen Bereich ist, desto besser ist die Energieeffizienz.

Wenn der künftige Vermieter noch keinen Energieausweis vorlegen kann oder will, können Interessenten mit der Frage nach dem Alter der Heizanlage und nach der Wärmedämmung die Kosten abschätzen. Zum Beispiel sollte man fragen, wann die Fenster eingebaut wurden. Wenn in den vergangenen 20 Jahren nichts gemacht wurde, sollte man skeptisch sein – durch solche alten Fenster kann viel teure Wärme entweichen. Meist kann man auch schon mit bloßem Auge sehen, ob ein Fenster ausreichend gedämmt ist. Gern vergessen wird in diesem Zusammenhang auch die Wohnungstür: Klaffen hier dicke Spalte zum kalten Treppenhaus oder wurde sie gegen eine dünne aus Schichtholz oder ähnlichem ausgetauscht, gibt man Geld dafür aus, die Stiegen zu heizen. Aber auch hier kann man das meiste selbst erkennen, wenn man genauer hinschaut.

Anders ist das bei den Wänden oder dem Dach: Hier sollte man den Vermieter fragen, ob es in der Vergangenheit Dämmmaßnahmen gegeben hat. Auch der Einbau der Heizung sollte nicht allzu weit zurückliegen: Wenn das Baujahr der Heizung vor 1990 liegt, sollte man eher vorsichtig sein. Denn alte Systeme arbeiten deutlich weniger effizient als moderne: Je älter die Heizung, desto schlechter die Energieeffizienz. Außerdem sollte man sich, wenn möglich, vom Vormieter die Vorauszahlungen nennen zu lassen. Sie geben zumindest einen Eindruck davon, wie hoch die tatsächlichen Kosten in etwa sein werden.

Sebastian Knoppik[dpa]

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