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Immobilien: In voller Blüte: Akazien

DER ROTE PUNKT Nachstehend veröffentlichen wir die vom Botanischen Garten für diese Woche herausgegebene Zusammenstellung besonders sehenswerter Pflanzen, die im Freigelände oder in den Gewächshäusern mit einem roten Punkt gekennzeichnet sind. Der Garten ist täglich von 9 Uhr an geöffnet, die Gewächshäuser am Wochenende ab 10 Uhr.

DER ROTE PUNKT

Nachstehend veröffentlichen wir die vom Botanischen Garten für diese Woche herausgegebene Zusammenstellung besonders sehenswerter Pflanzen, die im Freigelände oder in den Gewächshäusern mit einem roten Punkt gekennzeichnet sind. Der Garten ist täglich von 9 Uhr an geöffnet, die Gewächshäuser am Wochenende ab 10 Uhr.

Gewächshaus (Australien). Wer kennt sie nicht, die herrlich duftenden Sträuße voller gelber Kügelchen, die im Frühling in Blumengeschäften angeboten werden. Die umgangssprachlich als Mimosen (Mimosa) bezeichneten dekorativen Blütenzweige stammen allerdings nicht von Mimosen, sondern von Akazien (Acacia). Doch beide Gattungen gehören zur Familie der Mimosengewächse (Mimosaceae).

Echte Mimosen (Mimosa) sind leicht zu erkennen. Werden sie berührt, so klappen sie ihre doppelt gefiederten Blätter binnen Sekunden nach unten. Ausgelöst wird diese Reaktion durch die Freisetzung eines bestimmten Pflanzenhormons. Als Grund für den Schutzmechanismus wird vermutet, dass sich die Pflanzen damit vor Fraßschäden größerer Insekten schützen wollen. Diese Sensibilität hat sich der Volksmund zu eigen gemacht und den Ausspruch geprägt, jemand sei empfindsam wie eine Mimose.

Die Gattung Acacia ist mit ihren fast 1200 Arten fast unüberschaubar. Es sind Bäume und Sträucher, die in trockenen heißen Gegenden, vor allem in Australien vorkommen. Am Ende des dortigen heißen Sommers sprießen nach dem ersten Regen die gelben, oft aromatisch duftenden Blüten. Doch einige wenige Arten schafften es in gemäßigtere Breiten vorzudringen: beispielsweise die Weidenblatt-Akazie (Acacia cyanophylla), die im Mittelmeerraum zu finden ist oder auch die Mimosen-Akazie (Acacia dealbata), die diesen Namen wegen ihrer – allerdings schwach ausgeprägten – Reizbarkeit der Blätter erhielt. Aus diesen warmen, südlichen Gegenden werden die Akazienzweige nach Mitteleuropa exportiert.

Doch um sich an den schönen Blüten zu erfreuen, braucht man nicht ins Flugzeug zu steigen. Wie im Ursprungsland blühen auch im Australien-Haus des Botanischen Gartens zurzeit die unterschiedlichsten Akazienarten. Die Blütenfarben variieren zwischen gelb bis weißlich, die Blütenform zwischen rund bis länglich. Am unterschiedlichsten sind die Blätter. Bei manchen Arten sind sie zart und fein, handförmig bis fiederförmig geteilt, bei anderen ungeteilt und steif.

Doch genauso wie sich der volkstümliche Name „Mimose“ für die Akazienblüten eingeprägt hat, so wird immer wieder eine bei uns häufig vorkommende Baumart als Akazie bezeichnet, die keine ist. Es handelt sich um die nordamerikanische Robinie (Robinia pseudoacacia), die allerdings mit ihren gefiederten Blättern eine gewisse Ähnlichkeit mit den echten Akazien aufweist. Doch bereits Linné hat sie als eine eigene Gattung beschrieben und im wissenschaftlichen Artbeinamen „pseudoacacia“ (falsche Akazie) darauf hingewiesen. Dennoch hält sich der falsche Name hartnäckig.

Harrie Sipman

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