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Immobilien: Kalte Füße unerwünscht

Der Los- oder Schicksalsbaum ist eine hübsche, aber anspruchsvolle Pflanze. Besonders sensibel reagiert sie auf zu niedrige Temperaturen

Früher wohl bekannt und als Zimmerpflanze sehr verbreitet, waren einige Arten des Los- oder Schicksalsbaums (Clerodendron). Es scheint, als ob sie ein Comeback erleben, denn die attraktiven Kletterpflanzen mit ihren prachtvollen Blütendolden sind wieder häufiger in Gartencentern und Blumengeschäften zu finden. Ganz entscheidend für eine erfolgreiche Kultur als Topf- oder Kübelpflanze ist jedoch das Einhalten der unterschiedlichen Temperaturansprüche.

Der Losbaum gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) und ist mit etwa 400 Arten in den Tropen und Subtropen verbreitet. Die Mehrzahl kommt als Baum oder Strauch im mittleren Afrika vor, einige sind auch im tropischen Asien beheimatet. Die Kulturformen des Losbaumes werden bei uns meist als Kletterpflanzen angeboten.

Eine sehr dekorative Art ist Clerodendron thomsoniae. Sie stammt aus Westafrika und rankt sich dort im lichten Urwald an Bäumen bis zu sechs Meter hoch. Von März bis September erscheinen am Ende der Triebe die prächtigen roten Blüten, die von weißen, sehr lange haltbaren Kelchblättern umgeben sind. Viele dieser Einzelblüten sind zu prächtigen Rispen vereint, die in den Achseln der Blätter entspringen. Der beste Standort ist ein Ost- oder Westfenster. Ideal ist es, wenn die Pflanze an Spalieren oder Pflanzengittern im Wintergarten oder im Blumenfenster gezogen wird. Wer sie als gedrungene Zimmerpflanze kultivieren möchte, kann sie im Frühjahr kräftig zurückschneiden. An den neuen Trieben bilden sich bei ausreichendem Licht die dekorativen Blütenstände.

Während der Wachstumsphase vom Frühjahr bis zum Herbst sind Temperaturen von 20 Grad Celsius an günstig. In dieser Zeit wird die Losbaum-Art reichlich gegossen und außerdem alle zwei Wochen gedüngt. Zu Beginn der Ruhephase, Anfang Oktober, wird die Pflanze kühl gestellt, wobei Temperaturen zwischen zehn bis 15 Grad Celsius optimal sind. Damit keine Wurzelschäden auftreten, darf der Wurzelballen nur eine geringe Feuchtigkeit aufweisen. In dieser Zeit werfen die Pflanzen auch Blätter ab – eine ganz normale Erscheinung während der Ruhezeit. Von Februar an stellt man sie wieder wärmer und gießt reichlicher, so dass sich bald neue Blätter und vor allem die wunderschönen rot-weißen Blütenrispen entfalten.

Falls der Topf zu klein geworden ist, kann man die Pflanze in dieser Zeit umtopfen. Dazu verwendet man ein humus- und lehmhaltiges Substrat wie beispielsweise Einheitserde und einen etwa zwei Nummern größeren Blumentopf.

Eine sehr anspruchsvolle Art ist der Pracht-Losbaum (Clerodendron speciosissimum). Er erreicht in seiner südostasiatischen Heimat eine Höhe von etwa drei Metern und hat bis zu 30 Zentimeter lange, herzförmige Blätter. Die Blüten sind scharlach- bis granatrot und erscheinen vom Hochsommer bis zum Herbst in aufrechten, endständigen Rispen. Die Art gedeiht am besten in einem warmen Wintergarten, verträgt allerdings keine direkte Sonne. Die Temperaturen sollten vom Frühjahr bis zum Herbst tagsüber mindestens 20 Grad Celsius betragen und auch nachts nicht unter 18 Grad Celsius absinken. Während die Pflanze in den Wachstumsmonaten stets mäßig feucht gehalten wird, sollte sie während der winterlichen Ruhezeit bei Temperaturen um 15 Grad Celsius nur sehr sparsam gegossen werden.

Ähnlich im Habitus ist der Glänzende Losbaum (Clerodendron splendens) aus Westafrika. Es handelt sich um eine kräftige Kletterpflanze mit leicht herzförmigen Blättern, die bis zu 15 Zentimeter lang werden und sich ledern anfühlen. Die hübschen scharlachroten Blüten stehen in lockeren Trugdolden zusammen und erscheinen von Dezember bis April. Der Standort sollte ganzjährig hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein. Vom Frühjahr bis Herbst sind Temperaturen ab 20 Grad Celsius günstig. In dieser Zeit wird diese Art reichlich gegossen und regelmäßig im Abstand von zwei Wochen gedüngt. Von Oktober an stellt man die Pflanze kühl, wobei Temperaturen zwischen zehn bis 15 Grad Celsius optimal sind. Während der Ruhezeit von Ende Oktober bis zum Erscheinen der Blüten wird wenig gegossen. Dann stellt man die Pflanze etwas wärmer und hält sie auch feuchter.

Seit einiger Zeit ist der blau blühende Losbaum (Clerodendron ugandense) gelegentlich im Angebot. Diese hübsche Art stammt aus Uganda und wächst dort als Kletterstrauch. Als Zimmerpflanze wird sie sowohl in buschig wachsender als auch in kletternder Form kultiviert. Die Pflanze bildet zarte, hellblaue Einzelblüten, die in lockeren Trugdolden zusammenstehen. Sie erscheinen von Mai bis Oktober und erinnern in ihrer Form an kleine Schmetterlinge.

Als Standort wählt man ein Ost- oder Westfenster, denn auch sie verträgt keine intensiven Sonnenstrahlen. Die Temperaturen sollten im Winter bei 18 Grad Celsius liegen und auch im Sommer nicht wesentlich ansteigen. Ganzjährig ist der Wurzelballen gleichmäßig feucht zu halten, allerdings darf keine Staunässe auftreten. Trocknet der Wurzelballen aus, ist Blatt- und Blütenfall die Folge.

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