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Immobilien: Kompakte Winzlinge

Echte Zwergkoniferen präsentieren sich selbst nach Jahrzehnten noch klein und handlich

Viele Hobbygärtner dürften sich schon über vermeintlich klein bleibende Blaufichten geärgert haben, die im Garten zu wahren „Monstren“ gewachsen sind. Auch bei anderen Nadelbaumarten, die als langsam wüchsig verkauft werden, ist Vorsicht geboten: Für den Blumenkasten sind sie oft schon nach zwei Jahren zu groß, und im Garten wachsen sie ihren Besitzern spätestens nach 15 Jahren über den Kopf. Wer dies verhindern möchte, sollte nach „echten“ Zwergkoniferen Ausschau halten. Dazu werden Gehölze gezählt, die nicht höher als einen Meter werden, wobei diese Grenze etwas flexibel gehandhabt wird. Auf alle Fälle präsentieren sie sich selbst nach Jahrzehnten noch klein und handlich.

Wie ein dunkelgrünes, unregelmäßiges Kissen breitet sich beispielsweise die Tafel-Eibe (Taxus baccata ,Repandens‘) aus. Sie wird deutlich weniger als einen Meter hoch, dafür aber bis zu drei Meter breit. Dagegen hält sich das Breitenwachstum der Igel-Fichte (Picea glauca ,Echiniformis‘) mit etwa einem Meter in überschaubaren Grenzen. Sie bildet rundliche Kissen mit spitzen, graublauen Nadeln.

Ideal für Freizeitgärtner, die sich nicht allzu viel Arbeit machen wollen, sind die Zwergsorten der Bergkiefer (Pinus mugo): Sie wachsen von selbst zu Kugeln heran, ohne dass sie regelmäßig nachgeschnitten werden müssen. „Mops“ heißt die Sorte, die jeweils rund eineinhalb Meter Höhe und Durchmesser erreicht. Eine Mutation mit dem Namen „Grüne Kugel“, wird nur 60 mal 60 Zentimeter groß. Noch jeweils zehn Zentimeter kleiner wird „Swiss Dwarf“ mit grünen Nadeln und hellgrünen Knospen. Die kleinste Sorte, „Winzig“, erreicht lediglich 30 mal 40 Zentimeter.

Neben Kissen und Kugeln können Zwergkoniferen zahlreiche andere Formen annehmen: Pinus mugo ,Gnom‘ beispielsweise wächst als Pyramide etwa eineinhalb Meter hoch und 125 Zentimeter in die Breite. Juniperus communis ,Suecia Nana‘ dagegen gleicht einer schlanken Säule und erreicht einen Meter Höhe.

Die Gnomen-Fichte (Picea abies ,Pygmaea‘) erfreut das Auge als kompakter, frischgrüner Kegel, der ebenfalls einen Meter hoch und breit wird. Als „Zwerg unter den Zwergen“ gilt die Hemlocktanne (Tsuga canadensis ,Minuta‘): Das rundliche Sträuchlein mit überhängenden Zweigen bringt es in 15 Jahren gerade auf 35 Zentimeter Höhe und eine Breite von lediglich 15 Zentimetern.

Besonders eignen sich Zwergkoniferen für Steingartenanlagen und als Auflockerung in Staudenrabatten. Die kissenförmigen Vertreter lassen sich bestens als Bodendecker einsetzen, unter denen Unkraut auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Zudem gedeihen die Nadel-Winzlinge gut in Kübeln oder Trögen. Dort können sie beispielsweise mit Zwiebelblumen, niedrigen Stauden oder anderen kleinen Kostbarkeiten aus dem Pflanzenreich kombiniert werden.

Ein Manko ist, dass die kleinen Bäumchen meist nur in großen Fachbetrieben erhältlich sind. Kleinere Betriebe können es sich meist nicht leisten, genug Zeit und Geld zu investieren, bis die Winzlinge zu verkaufsfähigem Umfang herangewachsen sind. Beim Kauf sollten sich die Hobbygärtner über die Ansprüche der jeweiligen Art informieren: Manche lieben volle Sonne und sandige Kiesböden, andere stehen lieber etwas schattig in humusreicher, feuchter Erde. Zudem entscheidet das regionale Klima darüber, ob sich ein Koniferen-Zwerg schnell „verabschiedet“ oder prächtig gedeiht. gms / dpa

Irina Ebeling

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