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Immobilien: Kraft-Wärme für das Eigenheim

Mini-Heizkraftwerke passen in den Keller

Eine neue Heizung? Warum nicht gleich ein eigenes Kraftwerk? Denn die sogenannten Mini-Blockheizkraftwerke (Mini-BHKW) erzeugen wie große Kraftwerke Strom und versorgen das Haus außerdem mit Wärme. Durch die Technik lassen sich nach Angaben des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) bis zu 40 Prozent Primärenergie sparen. Zudem wird wegen der geringeren Kohlendioxidemissionen die Umwelt geschont.

„Die Kleinkraftwerke für den privaten Heizungskeller sind nicht größer als eine Waschmaschine und stellen circa zwei bis fünf Kilowatt elektrischer und vier bis zwölf Kilowatt thermischer Leistung zur Verfügung“, erklärt John Werner vom BGW. Den darüber hinausgehenden Wärmebedarf decke zum Beispiel ein Gas-Brennwertkessel. „Die Funktionsweise der Mini-BHKWs lässt sich mit der eines Autos erklären“, sagt Friedhelm Steinborn, Diplomingenieur aus Stuttgart und Betreiber der Internetseite www.minibhkw.de. Der Motor treibt das Auto an und liefert zugleich Wärme für dessen Heizung. Auch bei den kleinen Kraftwerken treibe ein Motor, meist mit Gas und Öl, einen Generator an und erzeuge Strom. Die Wärme aus den dabei entstehenden Abgasen wird über einen Wärmetauscher an das Heizwasser abgegeben.

Allerdings ist ein Mini-BHKW deutlich teurer als eine herkömmliche Heizung. „Anschaffung und Installation eines Mini-BHKW für ein Einfamilienhaus kosten zwischen 20 000 und 30 000 Euro“, sagt Adi Golbach vom Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung. Die Kosten für den Einbau einer vergleichbaren konventionellen Gas- oder Ölheizung lägen bei unter 10 000 Euro.

Ob sich ein Mini-BHKW wirtschaftlich rechnet, wird deshalb unterschiedlich bewertet. „Ab 3000 Betriebsstunden jährlich kann durch die Stromerzeugung und -einspeisung ins öffentliche Netz so viel Geld erwirtschaftet werden, wie an Kosten für Gas oder Öl anfallen“, sagt Mark. Der BGW sieht das anders: Auf mindestens 4000 Betriebsstunden im Jahr sollten die Anlagen kommen, um effizient zu arbeiten. „Ein dick gedämmtes, kleines Energiesparhaus ist ein wenig rentables Einsatzfeld für ein Mini-BHKW“, urteilt Werner. Große Wohnflächen, ein beheizter Swimmingpool oder eine angeschlossene Ferienwohnung seien dagegen günstige Rahmenbedingungen, ebenso Gemeinschaftsanlagen für mehrere Wohneinheiten. Neu auf den Markt kommen jetzt aber preiswertere Modelle mit einer Leistung von rund einem Kilowatt. Diese Modelle könnten sich auf Dauer auch für ein einzelnes Haus rechnen.

Auf die ökologischen Vorteile der Technik setzt übrigens auch die Gasag: Im Vergleich zur getrennten Wärme- und Stromversorgung lasse sich mit den Anlagen pro Haushalt rund eine Tonne CO2 pro Jahr vermeiden.gms

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