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Heiß und kalt. Flugthermografie kann bei der Energiewende helfen.

© Eurosense

Luftgestützte Thermografie: Wärmeverluste können im Flug ermittelt werden

Die belgische Firma Eurosense hat von einem Spezialflugzeug Wärmebilder von Essen aufgenommen. Der neue Service wird flächendeckend in Deutschland angeboten.

Der TÜV Rheinland hat gemeinsam mit dem technischen Dienstleister Eurosense ein von RWE-initiiertes und gefördertes Projekt gestartet, das dazu beitragen soll, Wärmeverluste an Gebäuden flächendeckend zu analysieren und dauerhaft zu verringern. Dabei setzen die Partner auf die thermografische Erfassung aus der Luft. Der neue Service wird flächendeckend in Deutschland angeboten. In den vergangenen Wochen wurden 24 000 Wärmebilder in der Ruhr-Metropole Essen gesammelt. Die Aufnahmen sollen genutzt werden, um die energetischen Dämmeigenschaften aller Gebäudedächer der Stadt mit rund 580 000 Einwohnern zu analysieren. Zusätzlich wird eine Thermalkarte der ganzen Stadt angefertigt.

Aufgenommen hat die Wärmebilder die belgische Firma Eurosense. Ein Spezialflugzeug, in das eine Thermokamera eingebaut ist, drehte 80 Flugschleifen über Essen; zwölf Flugstunden verteilt auf drei Nächte waren dafür notwendig. Denn nur nachts können aussagekräftige Aufnahmen erzielt werden. „Am Tag wäre eine Messung nicht sinnvoll. Die Sonneneinstrahlung, die alle Körper, insbesondere Gebäude und Straßen aufheizt, würde das Ergebnis für unsere Zwecke wertlos machen“, sagt Rolf Wilting, Geschäftsleiter von Eurosense Deutschland.

Die passende Tageszeit ist jedoch nicht die einzige Voraussetzung für ein brauchbares Wärmebild. Nachts müssen auch weitere Rahmenbedingungen, wie Temperatur und Niederschlag, stimmen. „Die Temperaturen sollten während der Befliegung unter fünf Grad liegen. Zudem muss es während des Fluges trocken und windstill sein“, erklärt Frank Knospe, Leiter des Amtes für Geoinformation der Stadt Essen.

Im Herbst kann jeder Hauseigentümer von der Stadt sein individuelles Wärmebild erhalten. Eine ausgiebige Energieberatung vor Ort können die Wärmebilder jedoch nicht ersetzen. (obs/Tsp)

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