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Immobilien: Man bekommt nicht immer, was einem versprochen wurde Baugeldpreise aus der Werbung gelten meist nur wenige Tage

Wer ein Reklameblättchen mit Sonderangeboten von seinem Supermarkt im Briefkasten findet, erhält diese Produkte im Laden zu den genannten Preisen oft noch Wochen später. Für Zinsen ist dies selten der Fall.

Wer ein Reklameblättchen mit Sonderangeboten von seinem Supermarkt im Briefkasten findet, erhält diese Produkte im Laden zu den genannten Preisen oft noch Wochen später. Für Zinsen ist dies selten der Fall. Das liegt daran, dass die Kapitalmärkte derzeit unruhig auf und ab schwanken, und sie beeinflussen den Preis des Baugeldes. Vor allem Jäger günstiger Zinsen müssen damit rechnen, dass die Offerten nur einen Tag lang gelten. Der Grund: Die Anbieter des Billiggeldes kalkulieren extrem knappe Margen und müssen daher ihre Angebote schon nach kleinen Veränderungen des Marktes anpassen. Wie aber sichert sich der Kreditnehmer rasch das Billigangebot?

Um die angebotenen Zinsen zu bekommen, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: Der Darlehensbetrag muss an erster Stelle des Grundbuchs abgesichert sein und maximal etwa 54 Prozent des Kaufpreises. Wer ein höheres Darlehen benötigt, muss mit einem Zinsaufschlag rechnen. Dadurch deckt der Kreditgeber das höhere Risiko ab. Der Antrag einschließlich Unterlagen müssen ferner dem Kreditvermittler vorliegen.

Viele Sparkassen und Volksbanken sagen ihren Schuldnern den Zinssatz erst dann fest zu, wenn die Kreditabteilung den Antrag geprüft hat. Steigen die Zinsen während der Antrag bei der Bank liegt, muss der Schuldner in den sauren Apfel beißen. Das ist anders bei Anbietern billiger Zinsen. Hier erhält der Kreditnehmer die Zinsen, die am Tag der Vorlage vollständiger Unterlagen galten. Sinken die Zinsen während der Anbieter den Antrag bearbeitet, geben fast alle Vermittler und Spezialanbieter die zwischenzeitlich günstigeren Konditionen an den Kunden weiter. Steigen die Zinsen, muss der Schuldner dagegen mehr zahlen.

Eine schöne Ausnahme von dieser Regel liefert die Postbank. Wer bei dem Institut Online, also per Internet, einen Antrag ausfüllt und ausdruckt, kann den Zinssatz maximal zehn Tage nach Antragstellung noch bekommen. Voraussetzung ist auch hier, dass er in dieser Zeit die benötigten Unterlagen zusammenträgt und mit dem unterzeichneten Antrag der Postbank zuschickt. Bei der „Rheinboden Online“ gilt die Zinssicherheit für den Bauherrn fünf Tage. Max Herbst

Der Autor ist Finanzberater und erstellt die Zinstabellen für den Tagesspiegel.

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