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Immobilien: Mehr Wohnungen, mehr Wohneigentum  Statistik: Berlin mit der niedrigsten Quote

Eigentumswohnungen werden in Deutschland immer beliebter. Im Jahr 2010 gab es in Deutschland 40,5 Millionen Wohnungen.

Eigentumswohnungen werden in Deutschland immer beliebter. Im Jahr 2010 gab es in Deutschland 40,5 Millionen Wohnungen. Das waren 676 000 Wohnungen oder 1,7 Prozent mehr als 2006. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Die Zahlen stammen aus der Haushaltsbefragung Mikrozensus 2010. Die Tatsache, dass die für einen Immobilienkredit zu zahlenden Zinsen seit Mitte 2008 erheblich ins Rutschen gekommen sind, dürfte zur Entwicklung beigetragen haben.

37,0 Millionen aller Wohnungen in Deutschland waren 2010 bewohnt und 3,5 Millionen unbewohnt. Die Leerstandsquote erhöhte sich gegenüber 2006 von 8,0 Prozent auf 8,6 Prozent.

In den neuen Ländern (einschließlich Berlin) ist diese Quote unter anderem wegen Rückbaumaßnahmen von 12,4 Prozent auf 11,5 Prozent gesunken. Sie lag aber weiterhin über dem Durchschnitt des früheren Bundesgebiets von 7,8 Prozent. Hier hatte die Leerstandsquote vor vier Jahren noch 6,8 Prozent betragen.

16,5 Millionen Wohnungen wurden von ihren Eigentümern selbst bewohnt, das entspricht einem Anteil von 45,7 Prozent. Im Jahr 2006 betrug die Eigentümerquote noch 41,6 Prozent. Der Anteil des selbstgenutzten Wohneigentums lag im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) mit 48,8 Prozent über dem Durchschnitt der neuen Länder (34,4 Prozent). Im regionalen Vergleich hatte das Saarland mit einem Anteil von 63,7 Prozent die höchste, Berlin mit 14,9 Prozent die niedrigste Eigentümerquote. Da die Mieten in Berlin über viele Jahre sehr niedrig waren, war der Hang zur Schaffung von Wohneigentum eher gering.

Bei einer mittleren Wohnungsfläche von 92,1 m² stand jedem Einwohner in Deutschland durchschnittlich 45,2 m² Wohnraum zur Verfügung. Insgesamt waren die Wohnungen im früheren Bundesgebiet mit 95,7 m² weiterhin größer als in den neuen Ländern (78,8 m²). In Rheinland-Pfalz (107,3 m²) und im Saarland (106,9 m²) sind die Wohnungen deutschlandweit am größten und in Berlin mit 72,4 m² am kleinsten.

Die Bruttokaltmiete für eine Mietwohnung in Deutschland betrug im Jahr 2010 im Durchschnitt 441 Euro beziehungsweise 6,37 Euro je Quadratmeter. Im früheren Bundesgebiet lag die Bruttokaltmiete je Quadratmeter mit 6,51 Euro über dem Durchschnitt der neuen Länder (5,95 Euro). Die warmen Nebenkosten beliefen sich monatlich im Bundesdurchschnitt auf 1,25 Euro je Quadratmeter. Für die kalten Nebenkosten wurde 1,00 Euro je Quadratmeter ausgegeben.

Die Mietbelastung, das heißt der Anteil der Bruttokaltmiete am verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen, betrug im Jahr 2010 durchschnittlich 22,5 Prozent. Einige Haushalte wiesen jedoch zum Teil deutlich höhere Belastungen auf, wie zum Beispiel Rentnerhaushalte oder Haushalte von Alleinerziehenden. Durchschnittlich lag die Mietbelastung für Rentnerhaushalte bei 26,3 Prozent. Bei Alleinerziehenden stieg die Belastung mit der Zahl der Kinder: mit zwei Kindern lag sie bei 30,2 Prozent. Reinhart Bünger

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