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Immobilien: Nicht jede Pflanze eignet sich fürs Grab Ausschlaggebend sind die Lichtverhältnisse und der Boden

Wie im heimischen Garten ist es auch auf dem Friedhof wichtig, sich bei der Bepflanzung nach den Lichtverhältnissen zu richten. Auf sonnig gelegenen Friedhöfen gedeiht fast alles.

Wie im heimischen Garten ist es auch auf dem Friedhof wichtig, sich bei der Bepflanzung nach den Lichtverhältnissen zu richten. Auf sonnig gelegenen Friedhöfen gedeiht fast alles. Anders sieht es auf den historisch gewachsenen Begräbnisstätten aus, wo es viele schattige oder halbschattige Plätze unter Bäumen gibt. Da haben Sonne liebende Pflanzen keine Chance. Außerdem ist es wichtig, bei der Auswahl darauf zu achten, welche Ausmaße Sträucher, Stauden oder auch Rosen im Laufe der Zeit erreichen können. Zu hohe Stauden, wie etwa Rittersporn, sind für eine Grabbepflanzung ungeeignet. Auch von allzu wüchsigen Einjährigen, wie Kapuzinerkresse, ist abzuraten.

Doch nicht nur die Lichtverhältnisse, sondern auch der Boden spielt bei der Pflanzenauswahl eine Rolle. Ist es ein schwerer, lehmiger Untergrund muss er mit Humus und / oder Sand vermischt werden. Auf älteren Grabstellen ist der Boden oft mit humushaltiger Graberde angereichert. Hier gedeihen Moorbeetpflanzen, wie beispielsweise Azaleen oder Rhododendren, gut. Denn sie benötigen einen sauren Boden.

Unverzichtbar bei der Grabbepflanzung sind immergrüne Bodendecker. Mit ihnen erzielt man eine ruhige Wirkung. Empfehlenswert für Schatten und Halbschatten ist beispielsweise Pachysandra terminalis. Die Pflanze bildet Kissen von 20 Zentimetern Höhe und wächst, falls sie nicht in Zaum gehalten wird, unbegrenzt in die Breite. Die dunkelgrünen Blätter sind oval und glänzend. Im Frühsommer erscheinen kleine weiße Blüten. Immer beliebter werden die Cotoneaster-Arten, beispielsweise C. procumbens. Bevor sich die eiförmigen Blätter dunkelgrün färben, sind sie in jungen Jahren purpurfarben. Im Sommer zeigen sich kleine, weiße Blüten, die zu roten Früchten heranreifen. Diese Art erreicht eine Höhe von etwa zehn Zentimetern. Sie eignet sich sowohl für sonnige als auch halbschattige Lagen. Das gilt auch für die Matten bildenden Kriechspindel-Sorten (Euonymus fortunei). Mit ihnen lassen sich reizvolle Farbkontraste bilden. Allerdings müssen sie regelmäßig beschnitten werden.

Auf alle Fälle sollte die Bepflanzung in Farbe und Form mit dem Grabstein harmonieren. Sind bereits höhere Gehölze an der Grabstelle vorhanden, bestimmen sie den Charakter des Grabmals. Es sollte keinesfalls gleich nach der Beerdigung aufgestellt werden. Damit sich der Boden setzen und verdichten kann, ist es ratsam, mindestens einen Winter, besser noch ein Jahr mit der Aufstellung zu warten. Das gibt genügend Zeit, um eine Auswahl zu treffen. Anregungen findet man beim Gang über Friedhöfe oder auf Gartenschauen.

www.grabpflege.de ; www.grabmal-ted.de ; Brunhilde Bross-Burkhardt: Gräber gestalten und pflegen. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 2003. 128 Seiten. Preis 9,90 Euro.

W.H.

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