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Immobilien: Prachtvolle Blüte und attraktive Blätter

Vrieseen mögen es warm und hell. Im Blatttrichter sollte immer etwas Wasser sein

Das ganze Jahr über bieten Blumengeschäfte und Gartencenter Pflanzen aus der Familie der Ananasgewächse (Bromeliaceae) an. Prachtvolle Blütenstände und attraktive Blätter sind das Markenzeichen der meisten Gattungen aus dieser umfangreichen Familie. Eine davon ist die Gattung Vriesea, die mit etwa 250 Arten vor allem in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas zu Hause ist. Benannt wurden die Pflanzen 1843 von Lindley nach dem holländischen Botaniker W. H. de Vriese.

Wie die meisten anderen Arten aus der Familie der Bromeliaceen leben die Vrieseen epiphytisch an ihrem heimatlichen Standort auf Bäumen oder Felsen. Ihre Wurzeln sind allgemein schwach entwickelt und dienen vor allem als Haftorgan. Die länglichen Blätter der Vrieseen stehen in dichten Rosetten zusammen und sind sehr variabel. Sie können einfarbig grün, aber auch gefleckt, gebändert oder mit gitterartiger Zeichnung versehen sein. Dadurch besitzt die Pflanze auch ohne Blüten Schmuckwert. Dekorativ ist auch der attraktive Blütenstand, häufig zweizeilig, seltener als ährenartige Traube oder Rispe gebildet. Er besteht aus farbigen, lange haltbaren Deckblättern. Die kleinen Einzelblüten in gelben, rotgelben oder grünlichen Farben sind dagegen sehr kurzlebig.

Die bekannteste Art in Kultur ist die Pracht-Vriesea (Vriesea splendens), die in den Regenwäldern Venezuelas ihre Heimat hat. Die Pflanze wird auch „Flammendes Schwert“ genannt, da sie einen prachtvollen schwertförmigen Blütenstand aus roten Deckblättern und gelben Blüten bildet. Die bis 35 Zentimeter langen Blätter sind olivgrün und schwarzbraun quer gebändert.

Ein typischer Vertreter der Gattung ist auch Vriesea psittacina aus Brasilien. Sie ist kleiner und hat bis 20 Zentimeter lange, hellgrüne Blätter, die in einer dichten Rosette zusammenstehen. Der Blütenstand erhebt sich bis etwa 20 Zentimeter über der Rosette und ist zweizeilig. Der botanische Name psittacina (papageienfarbig) bezieht sich auf die Vielfarbigkeit der Blüten. Während die Deckblätter rot und gelb sind, haben die Blüten eine gelbe Farbe mit grüner Sprenkelung. Die Art ist sehr formenreich und wird häufig in der Züchtung verwendet. In Kultur findet man weniger die Art, sondern vor allem Hybriden, die mit besonders großen, leuchtend roten oder gelben Blütenständen auffallen.

Sehr apart ist Vriesea scalaris, die mit ihrem hängenden Blütenstand auffällig abweicht. Er entspringt einer kleinen grünen Rosette und hängt bis 50 Zentimeter lang herab. Die Deckblätter sind gelb, an der Basis rot gefärbt. Die Blüten grünlichgelb.

Häufig bietet der Handel auch Hybriden mit allseitswendigen, verzweigten Blütenständen an. Sie erreichen oftmals eine beachtliche Höhe von mehr als 50 Zentimetern. Sie sind rot, orange oder gelb gefärbt. Beispiele sind Vriesea x Komet, Vriesea x Flamme, Vriesea x vigeri, Vriesea x vulkana.

Unter den zahlreichen Vrieseen gibt es auch solche, die weniger wegen der prachtvollen Blüten sondern wegen ihrer schön gezeichneten Blätter als Zierpflanze geschätzt werden. Beispiele dafür sind Vriesea fenestralis mit hellgrünen Blättern, die dunkler genetzt oder geadert sind, aber auch Vriesea fosterana mit olivgrünen Blättern und unregelmäßig braun gezeichneten Bändern. Sehr schön ist auch Vriesea hieroglyphica, deren grüne Blätter mit dunkelgrüner hieroglyphenartiger Zeichnung versehen sind.

Den Winter über erhalten die Pflanzen einen sehr hellen Standort, der sonnig sein darf. Vom Frühjahr an bis zum Herbst müssen die Pflanzen vor direkter Sonne geschützt werden. Denn bereits die Frühjahrssonne ist sehr intensiv und kann auf den Blättern der Vrieseen schnell Schaden anrichten. Ideal sind Raumtemperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Sie sollten auch im Winter nicht länger unter 18 Grad Celsius absinken. Steigen die Temperaturen im Sommerhalbjahr über diese Werte, empfiehlt es sich, durch Besprühen der Pflanzen mit Regenwasser die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Während die grün- und buntblättrigen Arten feuchter und schattiger kultiviert werden, vertragen die Arten mit stärker ausgebildeten Blattschuppen mehr Licht und sind auch gegenüber trockener Luft toleranter. Das Substrat hält man immer gleichmäßig feucht. Genauso wichtig ist, dass sich im Blatttrichter immer Wasser befindet. Dazu sollte man kalkfreies Wasser verwenden. Ideal ist, wenn sauberes Regenwasser zur Verfügung steht. Ist das nicht der Fall, muss das Leitungswasser entkalkt werden. Hierfür bietet der Handel Wasserentkalker an. Auch eine Handvoll Torfmull in einen Eimer mit Wasser gegeben, reduziert den Kalkgehalt des Leitungswassers.

Da Vrieseen wie auch alle anderen Bromeliaceen nach der Blüte absterben, ist das Verpflanzen nicht nötig. In den meisten Fällen haben sich an der abgeblühten Pflanze bereits Ableger gebildet, die auch als „Kindel“ bezeichnet werden. Sie lassen sich mit einem Messer leicht abtrennen und können nach dem Abtrocknen der Schnittfläche in einen Blumentopf gepflanzt werden. Man verwendet dazu ein lockeres, humoses Substrat, das vor allem aus Weißtorf bestehen sollte und mit lockernden Zusätzen wie Perliten oder Styromull versetzt wurde. Ist in der Mischung Schwarztorf vorhanden, sollte der Anteil möglichst gering sein, weil Schwarztorf leicht zum Vernässen neigt und sich dadurch der Sauerstoffgehalt des Substrates verringert. Die Wurzeln der Vrieseen reagieren sehr empfindlich auf Sauerstoffmangel.

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