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Immobilien: Strahlende Blütenkränze

Staudensonnenblumen schmücken den Garten bis in den Herbst hinein

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Weltberühmt und faszinierend ist das Gemälde van Goghs mit einem Feld goldgelb blühender Sonnenblumen vor blauem Himmel. Es gehört wohl zu den bekanntesten Darstellungen dieser strahlend schönen Blume, die jedes Jahr zur Blütezeit unvergessliche Eindrücke hinterlässt. Ob millionenfach auf Feldern als Nutzpflanze angebaut oder als Sommerblume im Garten ausgesät, immer wieder erfreuen uns die einjährigen Sommersonnenblumen (Helianthus annuus) mit ihren prächtigen Blütenkörben.

Für den Garten stehen neben der Ursprungsart zahlreiche schöne Sorten in unterschiedlicher Höhe und Farbe zur Verfügung. Die größten Exempare können drei bis vier Meter hoch werden und Blütenstände bis zu einem Durchmesser von 50 Zentimetern bilden. Sie lassen sich als ausgesprochene Schaupflanzen gut an der Gartengrenze im Hintergrund, vor einer Mauer oder an der Hauswand platzieren. Klein bleibende Sorten verwendet man dagegen gern in Schalen oder Töpfen, auch für den Balkonkasten sind sie geeignet.

Es gibt ein- und mehrfarbige Sorten und solche mit einfachen oder gefüllten Blüten. Ihre Farbskala reicht von Reingelb mit dunkler Mitte über Goldgelb bis Rostrot. Günstige Aussaatzeit ist zwar der Monat Mai, aber auch später gesäte Sonnenblumen entwickeln sich noch zu ihrer vollen Schönheit und schmücken den Garten bis zum Herbst. Man sät sie an Ort und Stelle in sonniger Lage auf einem nährstoffreichen Boden aus. Wichtig ist eine gelegentliche Düngergabe und in Trockenperioden eine zusätzliche Wasserversorgung.

Vorwiegend in Gelb

Die Sommersonnenblume, als einjährige Pflanze, ist nur eine der etwa 70 Arten umfassenden Gattung Helianthus, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. Auch unter den Staudensonnenblumen gibt es Arten, die sich für den Garten empfehlen.

Aus den feuchten Wäldern und Bachufern Nordamerikas stammt die Kleinköpfige Sonnenblume (Helianthus microcephalus). Ihre dünnen, reich verzweigten Stängel erreichen je nach Feuchtigkeit des Standorts Höhen von ein bis zwei Metern und entfalten von Juli bis September mehrere Blütenköpfe. Ihre etwa zwei Zentimeter Durchmesser große gelbe Scheibe umkränzen fünf bis zehn gelbe Strahlenblüten. Diese Art ist eine Gartenpflanze, die nicht zu hoch wird und mit ihrem horstigen Wuchs kaum wuchert. Das gilt auch für die Sorte ,Lemon Queen‘ mit ihrem zitronengelben Blütenkranz.

Eine sehr elegant wirkende Art ist die Weidenblättrige Sonnenblume (Helianthus salicifolius), eine Präriestaude der trockenen Ebenen von Missouri bis Texas. Sie bildet kriechende Rhizome, aus denen sich dünne, mit vielen schmal linealischen Blättern besetzte Stängel von zwei bis drei Metern Höhe entwickeln. An der Spitze straußförmig verzweigt, öffnen sich von September bis Oktober am Ende der dünnen Seitenäste kleine gelbe Blüten. Diese hohe Pflanze ist vor allem für weite Räume und den Hintergrund auf großen Beeten geeignet, wo sie auch bereits ohne Blüten sehr dekorativ ist. Ausgesprochen wirkungsvoll ist sie auch am Rande von Wasserflächen in Gemeinschaft mit Spierstauden (Filipendula rubra), Ligularien (Ligularia x hessei) oder auch Taglilien (Hemerocallis-Hybr.).

Eher selten in Gärten zu finden, ist die Behaarte Sonnenblume (Helianthus mollis), die in den Prärien im Süden der Vereinigten Staaten vorkommt. Sie ist wegen ihrer geringen Höhe und der ausgesprochen guten Trockenheitsresistenz eine sehr wertvolle Gartenstaude. Die rauhaarigen Stängel sind kräftig, meist unverzweigt und 65 bis 130 Zentimeter hoch. Von August bis September erscheinen die gelben Blütenköpfe mit einem Durchmesser von bis zu sieben Zentimetern.

Am häufigsten sind Sorten von Staudensonnenblumen anzutreffen. Sie stammen vorwiegend von Helianthus x multiflorus ab, werden aber oft als Sorten von Helianthus decapetalus deklariert.

Eine sehr schöne Gartenform ist ,Capenoch Star‘ mit großen leuchtend zitronengelben Strahlenblüten und dunkler Scheibe. Sie entfalten sich von Juli bis September auf etwa einem Meter hohen Stängeln in reicher Zahl. Die häufig im Handel angebotene Sorte ,Morgensonne‘, eine Züchtung mit hellgelben Blüten, erreicht ebenfalls diese Höhe. Die von Juli bis September erscheinenden Blüten ähneln denen der Sorte ,Meteor‘.

Alle genannten Staudensonnenblumen gedeihen auf einem durchlässigen, nicht zu feuchten, nährstoffreichen Boden.

Etwas Besonders ist Topinambur (Helianthus tuberosus): Sie ist zum einen eine hübsche gelb blühende Pflanze, die sich wegen ihrer sehr hohen Wuchsform auch gut als Sichtschutz im Garten verwenden lässt. Zum anderen können die Wurzelknollen dieser Sonnenblumenart als Gemüse verwendet werden. Zubereitet werden sie ähnlich wie Kartoffeln – gedünstet, gebacken oder gebraten. Der süßliche Geschmack ähnelt dem der Artischocke. Die Pflanze stammt aus Nordamerika und kam über Frankreich nach Deutschland. Noch bevor die Kartoffel ihren Siegeszug antreten konnte, war die Topinamburknolle ein wichtiges Nahrungs- und Futtermittel. Ihre Knollen enthalten neben Inulin (nicht Insulin) auch viel Vitamin C.

Die Topinambur-Stauden gedeihen fast in jedem Gartenboden. Lediglich nährstoffarme Böden sollte man durch Kompostgaben verbessern, um den Ertrag der Knollen zu erhöhen. Man legt die Knollen im Herbst oder im Frühjahr im Abstand von einem Meter etwa 20 Zentimeter tief in die Erde. Nach der Blüte beginnt im Herbst die Ernte, die sich in Etappen bis zum Frühjahr erstrecken kann. Wer die Knollen lagern möchte, muss diese allseits mit Erde umschlossen aufbewahren. Um auch an Frosttagen ernten zu können, sollte ein Teil der Fläche mit einer dicken Laubschicht versehen werden.

Tassilo Wenge

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