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Immobilien: Vielseitiger Zierstrauch

Immergrüne Mahonien schmücken den Garten in jeder Jahreszeit

Ein ausgesprochen dekoratives und gleichzeitig anspruchsloses Gehölz ist die winterharte Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium) mit ihren zahlreichen Sorten. Diese immergrünen Sträucher mit den gelben duftenden Blüten im zeitigen Frühjahr und dem blauen Beerenschmuck im Herbst sind das ganze Jahr über eine Zierde für den Garten. Aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit lässt sich Mahonia aquifolium sehr vielseitig verwenden: für flächige Pflanzungen an Böschungen oder unter Bäumen und Großsträuchern, für niedrige, ungeschnittene Hecken, für schmale Rabatten oder an Wegen, Mauern und Gebäuden – auch auf deren Schattenseite.

Die Gattung Mahonia ist mit etwa 50 Arten in Nord- und Mittelamerika sowie in Ostasien zu Hause und gehört zur Familie der Berberitzengewächse. In den Gärten hat sich vor allem die bereits erwähnte Gewöhnliche Mahonie bewährt, die im pazifischen Nordamerika von Britisch Columbia bis Mittelkalifornien sowie in den Rocky Mountains ihre Heimat hat. Dort wurde sie um 1792 von dem englischen Arzt, Gärtner und Naturforscher Archibald Menzies (1754-1842) entdeckt, der sich auf einer Expedition an der Nordwestküste Nordamerikas befand.

Die erste wissenschaftliche Beschreibung erfolgte 1814 als Berberis Aquifolium durch Friedrich Traugott Pursh in seinem Hauptwerk „Flora Americae septentrionalis“. Der deutsch-kanadische Botaniker und Gärtner aus Großhain (Sachsen) lebte seit 1808 in Nordamerika.

Vier Jahre später trennte der englische Botaniker Thomas Nuttall (1786-1859) die Fiederblätter besitzenden Arten von der Gattung Berberis ab und gab einer neuen Gattung den Namen Mohania – zu Ehren von Bernhard Mac Mahon (1775-1816), einem Gärtner aus Irland, der in Philadelphia ein Samen- und Pflanzengeschäft betrieb, das ein beliebter Treffpunkt von Botanikern war.

Nach Europa kam Mahonia aquifolium durch den Schotten David Douglas, der sie auf einer Reise zwischen 1825 und 1827 in Nordamerika wieder entdeckte und größere Mengen davon nach England schickte. In Deutschland nannte sie erstmals Julius Friedrich Wilhelm Bosse 1841 in der 2. Auflage seines Buches „Vollständiges Handbuch der Blumengärtnerei“ (1. Auflage 1829). Bereits 1855 gehörte die Mahonie zum Sortiment der Landesbaumschule in Potsdam und wurde vor allem in der Landschaftsgärtnerei und auf Friedhöfen verwendet. Bis Ende des 19. Jahrhundert war die Art ein beliebter Zierstrauch geworden, der häufig in Gärten und Parkanlagen angepflanzt wurde.

Die Gewöhnliche Mahonie ist ein Kleinstrauch von etwa einem Meter Höhe mit derben, unpaarig gefiederten Blättern. Sie werden bis zu 20 Zentimeter lang, sind glänzend grün und färben sich während der Wintermonate intensiv bronzerot. Im April und Mai erscheinen an den Triebenden gelbe Blüten mit einem angenehmen Honigduft in ansehnlichen rispigen, aufrecht stehenden Trauben. Attraktiv sind auch die kugeligen, schwarzblauen bereiften Beeren, die bis weit in den Winter hinein an der Pflanze erhalten bleiben. Diese Früchte sind eine beliebte Nahrung für Vögel, eignen sich aber auch zusammen mit Wildobstarten zur Herstellung von Gelee, Marmelade, Kompott und Süßmost.

Mahonien gedeihen sowohl an sonnigen als auch an schattigen Plätzen und stellen an den Boden kaum Ansprüche. Am besten wachsen sie auf nährstoffreichen, humosen oder sandig-lehmigen Böden mit leicht saurem bis alkalischem pH-Wert, nehmen aber auch mit stärker lehmhaltigen Böden vorlieb. Nur zu feste und zu nasse Böden mögen sie nicht.

Da die Gewöhnliche Mahonie winterhart ist, treten nur in besonders strengen Wintern an sonnigen und windigen Standorten Frostschäden am Laub auf. Durch Rückschnitt nach der Blüte lassen sich solche Schäden leicht beheben. Außerdem fördert der Schnitt einen dichten gleichmäßigen Wuchs.

Sehr dekorativ ist auch Beals Mahonie (Mahonia belaii), eine zweite Art dieser Gattung. Sie stammt aus den sommerwarmen Regionen der chinesischen Provinz Hubei. Die Kulturpflanzen sind nicht ganz so winterhart wie die Gewöhnliche Mahonie. Dieser immergrüne, etwas steif aufrecht wachsende, aber bizarr wirkende Strauch erreicht in seiner Heimat fast vier Meter Höhe, in Kultur etwa die Hälfte. Sehr dekorativ sind die dreißig bis vierzig Zentimeter langen Blätter, die aus neun bis fünfzehn dunkelgrünen Fiederblättchen bestehen und fünf große dornige Zähne tragen. Bereits von Februar bis Mai erscheinen an den Zweigenden hellgelbe Blüten. Sie sind in acht bis 20 Zentimeter langen, mehr oder weniger aufrecht stehenden Trauben vereint und verströmen einen angenehmen Duft. Später folgen in großen, dekorativen Fruchtständen die blauschwarzen, bereiften Beeren.

Der Standort sollte halbschattig bis schattig, nur gelegentlich sonnig sein. Empfehlenswert ist ein durchlässiger Boden mit alkalischem pH-Wert (um pH 7). Schwere, feuchte und nährstoffreiche Böden sind ungeeignet, da sie Frostschäden begünstigen. Man wählt einen vor Ost- und Nordwinden geschützten Standort. Am besten kommt die Pflanze als Solitär im Vorgarten oder in Gartennischen zur Geltung.

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