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Immobilien: Vielseitiges Alchemistenkraut

Der Frauenmantel eignet sich, je nach Art und Sorte, als gestalterisches Element für fast alle Gartenbereiche

Der Frauenmantel (Alchemilla) mit seinen rundlichen, graugrünen Blättern und den kleinen gelben Blüten kann in fast jedem Gartenbereich als Gestaltungselement eingesetzt werden. Je nach Wuchshöhe der verschiedenen Arten eignet sich das Alchemistenkraut, wie die Staude auch genannt wird, als flächendeckende Begrünung oder als Randbepflanzung für den Gartenteich. Aber auch als Begleitpflanze mit Wild- oder Solitärstauden ist der Frauenmantel gut zu verwenden.

Wer Gelegenheit hat und die Pflanze an einem sonnigen, frühen Morgen betrachtet, findet an den Blatträndern, aufgereiht wie an einer Perlenschnur, Tautropfen, die wie kleine Edelsteine glänzen. In früheren Zeiten glaubten die Menschen, dass von diesen Wassertropfen magische Kräfte ausgingen. Sie wurden eingesammelt und zur Gesichtspflege benutzt. Das sollte eine schöne Haut ergeben und auch gegen Sommersprossen helfen.

Im Mittelalter versuchten Alchimisten aus den Tautröpfchen eine Substanz zu gewinnen, die alle unedlen Metalle in Gold und jede Krankheit in Gesundheit umwandeln sollte. Und in der Volksmedizin wurde eine aus dem Frauenmantel zubereitete Teemischung empfohlen, die Frauenleiden und Schlafstörungen lindert sowie beruhigend auf die Nerven wirkt. In der heutigen Zeit ist die Staude in erster Linie eine Zierpflanze für den Garten.

Am häufigsten wird der Weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis) gepflanzt. Die Art ist von den Ost-Karpaten über den Kaukasus bis nach West-Asien verbreitet. Die formschönen, weich behaarten Blätter sind gelappt und können einen Durchmesser bis zu 20 Zentimetern erreichen. Im Juni erscheinen viele steif aufrecht stehende Blütenstände, die je nach Standort 30 bis 40 Zentimeter hoch werden. Sie sind mit zahlreichen kleinen grünlichgelben Blüten geschmückt und selbst in größerer Entfernung noch recht wirkungsvoll. Etwas kräftiger im Wuchs ist mit etwa 50 Zentimetern Höhe die Sorte ,Robusta‘. Die Blütenstände eignen sich gut als Schnittblumen und werden gern in Sommersträußen verwendet. Mit grün-weiß panaschierten Blättern kann die Sorte ,Variegata‘ aufwarten.

Der Weiche Frauenmantel ist anspruchslos und widerstandsfähig gegenüber Trockenheit. Er gedeiht auf sonnigen und auf schattigen Standorten. Lässt man die Samen reifen, breitet er sich selbst aus. Auf Beeten wirkt er in Gemeinschaft mit anderen Zierpflanzen sehr dekorativ. Dazu eignen sich beispielsweise Storchschnabel, Kaukasus-Vergissmeinnicht, hohe Glockenblumen oder Lavendel. Auch als Unterpflanzung von Rosen ist er eine Zierde. Auf frischen feuchten Böden lassen sich wiesenartige Pflanzungen schaffen, die mit blau blühendem Pyramidengünsel, rosafarbenem Knöterich und gelben Goldranunkeln ein farbenfrohes Mosaik bilden.

Eine wirkungsvolle Variante ist die Verwendung zwischen Natursteinplatten auf Wegen oder Sitzplätzen. Die Pflanzen vermehren sich durch Samen und siedeln sich zwischen den Plattenfugen an. Dafür eignet sich neben Alchemilla mollis auch Alchemilla erythropoda gut. Diese Art wächst auf felsigen Bergwiesen des Balkans und des Kaukasus und wird 20 bis 30 Zentimeter hoch. Sie hat bläulich-grüne, bis vier Zentimeter breite Blätter, die auf beiden Seiten mit feinen weißen Haaren besetzt sind. Von Mai bis August erscheinen die gelben Blütenstände. Diese kleine Art ist sehr anspruchslos und gedeiht in voller Sonne auf trockenen Böden.

Noch niedriger ist der Alpen-Frauenmantel (Alchemilla alpina). Er wächst vor allem in humosen Felsspalten und auf Schotterhalden, aber auch auf flachgründigen Alpenmatten. Es handelt sich bei dieser Art um Rasen bildende Teppichsträucher, die dem Fingerkraut ähneln. Die Pflanze bildet auf der Oberseite grüne, unterseits silbrige Blätter und wird im Volksmund auch als „Silbermäntele“ bezeichnet. Von Juni bis September erscheinen gelbliche, zehn bis 20 Zentimeter hohe lockere Blütenstände. Im Garten verwendet man diese Art gern in Mauerfugen aus Granit oder Gneis, aber auch im Steingarten auf neutralem bis saurem Untergrund. Da der Alpen-Frauenmantel nicht so trockenheitsresistent wie die anderen genannten Arten ist, muss man ihn regelmäßig wässern.

VERWENDUNG

Je nach Art und Sorte als Randbepflanzung am Gartenteich, in Kombination mit anderen Stauden auf Beeten, im Steingarten oder als Bodendecker.

STANDORT

Die Staude gedeiht sowohl an sonnigen als auch an schattigen Plätzen.

VERMEHRUNG Entweder nach der Samenreife durch Selbstaussaat oder durch Teilung im Frühjahr mit Beginn des Austriebs. Die Anzucht durch Samen erfolgt im Herbst in Töpfen.

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