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Immobilien: Von der Idee bis zum Einzug: Wir sind dabei

Der Tagesspiegel begleitet eine Baugruppe Heute: Der Architekt und das Projekt in Kreuzberg

In Eigenregie zum gemeinsamen Haus – von heute an beschreiben wir, wie das gehen kann. Das Szenario: In der Möckernstraße 112 in Kreuzberg soll ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohnungen entstehen. An sich ist das zwar nichts Besonderes. Allerdings: Die zukünftigen Bewohner haben den Bau in die eigenen Hände genommen. „Am Park“ hat sich die Baugruppe genannt – auch das ein Vorgriff auf die Zukunft. Denn wie das Haus soll auch die Grünfläche erst noch entstehen. Ungefähr alle zwei Monate wollen wir bei den Bauherren nach dem Rechten sehen, so lange, bis aus der Idee wirklich ein Heim geworden ist: Was läuft nach Plan? Was nicht? Wo gibt es Erfolgserlebnisse und wo lauern nicht vorhergesehene Fußangeln?

Die ersten Ideen, Gespräche und Planungen für die Möckernstraße 112 gab es schon vor über zwei Jahren. Doch erst jetzt geht es richtig los: Drei zukünftige Wohnungseigentümer haben einen Gesellschaftsvertrag unterschrieben, 3000 Euro „Eintrittsgeld“ bezahlt und sich damit eine Wohnung fest reserviert. Damit existiert die „Planungsgemeinschaft“ und die Arbeit kann losgehen. Sechs Wohnungen sind im Moment noch frei, Ende 2008 oder Anfang 2009 sollen alle fertig sein.

Auch wenn sie in vielen Gegenden Deutschlands Tradition haben: In Berlin sind Baugruppen exotisch. „Pioniere", nennt Ingeborg Junge-Reyer, die Senatorin für Stadtentwicklung, die Gemeinschaftsbauer. Dabei gibt es immer mehr von ihnen: 36 Baugruppen listet die Website wohnportal-berlin.de auf. Auch das „Deutsche Architektur Zentrum“ (DAZ) hat Berliner Baugemeinschaften erst im Frühjahr eine Ausstellung gewidmet.

Bloß: Wie läuft ein Bauvorhaben in der Praxis ab, wenn kein Bauträger da ist, der eine Festpreisgarantie gibt und die Risiken trägt? Wie kann die Planung funktionieren, wenn sich ein bunt zusammengewürfelter Haufen Menschen irgendwie einig werden muss über Dämmung und Heizung, Parkplätze für Autos und Abstellplätze für Kinderwagen?

Wir werden es sehen – und Sie auch. Denn wir werden zwei Bauherren in unserer Serie begleiten und regelmäßig berichten, über Freud und Leid am Bau, Spaß und Sorge, Last und Lust. Aus erster Hand, ganz unverblümt und unverfälscht. Was die angehenden Hausbesitzer erwartet, wissen wir im Augenblick ebenso wenig wie sie selbst.

Heute, zum Einstieg, stellen wir Ihnen erst einmal den Planer vor: Architekt Alois Albert von der Bürogemeinschaft Siegl und Albert, von dem auch die Idee für die Baugruppe stammt.

Ulrike Heitmüller

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