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Immobilien: Welche Heizung wählen

Die Frage „Öl oder Gas?“ stellt sich heute neu.

Die Frage „Öl oder Gas?“ stellt sich heute neu. Vor zehn Jahren wurde noch jeder dritte Neubau mit einer Ölheizung ausgestattet, heute ist es nur noch jeder sechste. Gas gilt als umweltfreundlicher, sauberer und da kein Tank und keine Brennstoffbeschaffung notwendig sind – bequemer als Öl. Die Heiölbranche hat aber aufgeholt, seitdem die Abgaswerte reduziert wurden. Die Energieausbeute von Öl-Niedertemperaturkesseln steht vergleichbaren Gaskesseln in nichts nach. Zum Preis schreibt der Bund der Energieverbraucher: „Bei den reinen Brennstoffkosten liegt Öl klar vorn . Es ist im Schnitt 20 bis 30 Prozent günstiger als Gas.“ Noch größer ist die Differenz zwischen Öl und Flüssiggas. „Oft liegen die Verbrauchskosten doppelt so hoch wie beim Öl.“ Der Kostenvergleich für die Anschaffung und Installation einer Anlage fällt unterschiedlich aus. Mal ist die Ölheizung, mal die Gasheizung im Vollkostenvergleich billiger, so der BdE. Entscheidend sind oft die Hausanschlusskosten für Gas, die Kosten für die Aufstellungsfläche der Heizung sowie die eingesetzen Energiekosten und deren Entwicklung. Im Altbau von Öl auf Gas oder umgekehrt zu schwenken, rechnet sich aber laut BdE nicht. Der Verband resümmiert: „Im Altbau sind die Umstellungskosten von Öl auf Gas und umgekehrt in der Regel höher als der Unterschied der Brennstoffkosten.“

Heizen kann man nicht nur mit Öl und Gas. Eine umweltfreundliche Alternative sind Holzpellets , ein Produkt, das seit einigen Jahren aus Skandinavien und Österreich auf den deutschen Markt drängt. In den USA sind sie schon seit den 70er-Jahren verbreitet. 1998 gab es gerade mal 300 Pelletheizungen in Deutschland, inzwischen sind es einige zehntausend. Pelletprodukitionsanlagen gibt es vor allem in Süddeutschland, geliefert wird bundesweit.

Pellets sind kugelförmige, sechs bis zehn Millimeter starke Holzröllchen, die aus Säge- und Hobelspänen gepresst werden, die in meist süddeutschen Sägewerken als Abfall anfallen. Zwei Kilogramm Pellets entsprechen einem Liter Heizöl oder einem Kubikmeter Erdgas. Anders gesagt: Ein Kilo Pellets erzeugt fünf Kilowattstunden Energie . Die Energiedichte ist mit fünf kW-Stunden hoch. Die industriell gefertigen Pellets sind fast CO²-neutral, weil bei der automatischen Verbrennung nur das Kohlendioxid freigesetzt wird, das die Bäume zuvor selbst aus der Luft aufgenommen und gespeichert hatten. Der Kreislauf schließt sich somit. Anders sieht es bei Kohle, Öl und Gas aus, fossiler Biomasse, die über hunderte von Millionen Jahre entstanden ist und deren Verbrennung den Treibhauseffekt fördert – eine denkbar schlechte Ökobilanz also.

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