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Immobilien: Weniger ist mehr

Mit einer zu dichten Bepflanzung wirken schmale Vorgärten oft überladen. Dekorativ sind einzeln stehende Ziergehölze

Schmale Gartenflächen vor dem Haus bereiten häufig Probleme hinsichtlich ihrer Gestaltung. Dabei ist es gar nicht so schwer, diese Flächen ansprechend und pflegeleicht zu bepflanzen. Es liegt zwar im ästhetischen Empfinden eines jeden Einzelnen, wie er seinen Vorgarten anlegt, doch bei einem Streifen von meist nicht mehr als drei Metern Breite, sollte man auf zu dicht stehende Pflanzen oder hohe Gehölze direkt vor einem Fenster verzichten. Doch bei der Auswahl gilt es in erster Linie auf die Bedürfnisse der Pflanzen zu achten.

Die einfachste Lösungt, eine schmale Pflanzfläche wirkungsvoll zur Geltung zu bringen, ist ein gepflegter Rasen, in dem ein Solitärgehölz steht, das mit seiner Blütenpracht und einer schönen Laubfärbung die Blicke auf sich lenkt.

Dazu zählt die Zaubernuss (Hamamelis mollis). Von Januar bis März öffnet sie ihre leuchtend gelben oder roten Blüten. Und im Herbst brilliert der Strauch mit seinem prachtvoll gefärbten Laub. Eine besondere Augenweide ist die immergrüne Vorfrühlingsalpenrose (Rhododendron x praecox). Die zartlila bis hell purpur getönten Blüten, erscheinen von Februar bis April und sind mittelgroß. Das Gehölz erreicht eine Höhe von bis zu 150 Zentimetern.

Wirkungsvolle Einzelpflanzen

Zu den auffälligsten Ziergehölzen gehören blühende Magnolien. Die Tulpen-Magnolie (Magnolia-Soulangiana-Hybride) benötigt mit ihren vier bis fünf Metern Höhe und Breite viel Platz. Von besonderer Schönheit sind die sehr großen, meist weißen oder rosa Blüten. Etwas kleiner entwickelt sich die Purpur-Magnolie (Magnolia liliflora ,Nigra‘). Die vasenförmigen Blüten des etwa drei Meter hohen Strauchs sind innen rosaweiß und außen purpurrot. Diese Sorte hat die dunkelste Blütenfarbe aller Magnolien.

Gut eignet sich für den schmalen Vorgarten der Goldregen (Laburnum anagyroides), der allerdings giftig ist. Seine langen goldgelben Blütentrauben erscheinen im Mai. Und auch der ganz gewöhnliche Flieder (Syringa vulgaris) ist eine schmückende und duftende Zierde. Je nach Sorte sind die blumigen Rispen gefüllt oder ungefüllt.

Zu prachtvollen Pflanzen von ein bis zwei Metern Höhe wachsen die Garten-Hortensien (Hydrangea macrophylla) heran. Sie erleben gegenwärtig eine Renaissance. Viele Sorten in zahlreichen Farben stehen zur Verfügung. Auch die Rispen-Hortensie (Hydrangea paniculata ,Grandiflora‘) kann als einzeln stehender Strauch von zwei bis drei Metern Höhe verwendet werden. Ihre Zierde sind von August bis September die weißen, kegelförmigen Blütenrispen am Ende der Zweige. Besonders wirkungsvoll als Solitär ist der Runzelblättrige Schneeball (Viburnum rhytidophyllum), ein immergrüner Strauch. Den großen weißen Blütendolden im Mai und Juni folgen anfangs rote, später schwarze Früchte im Herbst, die sich bis in den Winter hinein an der Pflanze halten.

Sehr apart wirken Nadelgehölze, von denen sich für schmale Vorgärten Säulenformen oder kegelförmig wachsende Sorten von Scheinzypressen (Chamaecyparis), Wacholder (Juniperus) oder die sehr langsam wachsenden Eiben (Taxus) anbieten.

Als weitere Variante kann man einen kleinen bis mittelgroßen Baum pflanzen, der erst in zwei Meter Höhe mit der Krone beginnt. Wirkungsvoll können auch auf Hochstamm veredelte Bäume sein: beispielsweise Trauerbirke (Betula pendula ,Youngii‘), Weide (Salix), Blumenesche (Fraxinus ornus) mit zart duftenden Blüten im Mai oder Zierkirschen (Prunus subhirtella, Prunus yedoensis), die schon ab März blühen und im Herbst mit prachtvoller Laubfärbung glänzen. Auch andere Laubbäume mit interessanten Blüten oder Früchten eignen sich, wenn sie nicht wesentlich höher als sieben Meter werden.

Dazu kann man niedrig bleibende Sträucher wie beispielsweise Japanische Zierquitten (Chaenomeles japonica), Mahonien (Mahonia aquifolium) oder Zwergmispeln (Cotoneaster) pflanzen, die den Vorgarten wirkungsvoll untergliedern. Ein Blütenmeer besonderer Art lässt sich mit niedrigen Kurume-Azaleen (Rhododendron-Kurume-Hybriden) schaffen, die zur Blütezeit im Mai und Juni über und über mit weißen, rosafarbenen oder roten Blüten bedeckt sind. Diese Züchtungen, die ursprünglich von der südjapanischen Insel Kyushu stammen, werden in der Regel nicht höher als 80 Zentimeter.

Bodendecker unterm Baum

Sorgt die größer werdende Krone des Baumes allmählich für mehr Schatten, kann man auf Bodendecker wie Ysander (Pachysandra terminalis), Elfenblumen (Epimedium-Hybriden), Goldnessel (Lamiastrum galeobdolon), Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum) oder Golderdbeeren (Waldsteinia geoides) ausweichen. Auch das Immergrün (Vinca minor) ist geeignet, ebenso der Efeu (Hedera helix), der in wenigen Jahren einen dichten Teppich bildet. Somit wird der Pflegeaufwand immer geringer, denn bei diesen Bodendeckern hat das Unkraut wenig Chancen, sich auszubreiten.

Wer auf Blumen im Vorgarten nicht verzichten möchte, pflanzt Busch-, Strauchrosen oder Rosenhochstämme. Ausgesprochen dekorativ wirkt eine solche Fläche, wenn sie mit Buchsbaum (Buxus sempervirens) eingefasst wird.

Aber auch andere niedrige Hecken bieten sich als Begrenzung an. Es sind Sorten der Thunbergs Berberitze (Berberis thunbergii) mit farbigem Laub. Sie werden durch regelmäßigen Schnitt auf der gewünschten Höhe gehalten. Das gilt auch für den Fingerstrauch (Potentilla fruticosa), von dem vor allem Sorten kultiviert werden. Sie entfalten von Mai bis September unermüdlich große Blüten in weiß, gelb, rosa und rot. Wer möchte, kann mit Stauden, Sommerblumen und verschiedenen Zwiebelpflanzen die frei bleibende Fläche farbenfroh gestalten.

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