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Immobilien: Wohnen an der S-Bahn

Am Bahnhof Heiligensee errichtet Kondor Wessels eine Siedlung mit Eigenheimen ab 197000 Euro

Im Zehn-Minuten-Takt rollen potenzielle Kunden vorbei: S-Bahn-Passagiere aus Richtung Hennigsdorf haben die beste Sicht auf die pastellfarbene Werbetafel direkt am S-Bahnhof Heiligensee. Lächelnd und von Fahnen flankiert, verkündet ein juveniles Paar den Fahrgästen der S 25: „Bella Vista - Hier entsteht unser neues Zuhause“. Hinter der Tafel erstreckt sich eine verwilderte, hier und da mit Pappeln, Birken, Kiefern und Lärchen bewachsene Brache.

Das „neue Zuhause“ des jungen Paares ist bisher nur in einem weißen Container im hintersten Zipfel des bogenförmigen Grundstücks zwischen den S-Bahngleisen, Silberhammer- und Krantorweg zu besichtigen – en miniature. Kleine Klötzchen auf einem Lageplan markieren die Standorte der 37 parallel zur S-Bahn geplanten Reihenhäuser nebst 36 Doppelhäuser in zweiter und dritter Reihe dahinter. Insgesamt baut die Firma Kondor Wessels 109 Wohneinheiten. Alle Häuser sind nach Südwesten ausgerichtet. „Und dank der leichten Hanglage des Grundstücks hat man von jedem Haus eine großartige Aussicht“, sagt der für Vermarktung zuständige Wolfgang Schwarz. Viel Sonne, viel Grün und einen schönen Blick verspricht der Verkaufsprospekt. Deshalb heißen die die Häuser Casa und die Siedlung „Bella Vista“.

Die Aussicht wird auch nicht durch die nahe S-Bahn getrübt, versichert Schwarz. Obwohl die Züge vor der Haustür der Reihenhäuser fahren. Doch diese seien so konstruiert, dass sich auf der Bahnseite nur die Bäder und das Treppenhaus befinden. Wohn- und Schlafzimmer sowie die kleine Dachterrasse liegen auf der anderen, von der Bahntrasse abgewandten Seite. Der Geräuschpegel sei so gering, dass nicht einmal ein Lärmschutzwall behördlich vorgeschrieben sei.

Ebenso unbedenklich sei die Verbrennung von Hausmüll - behaupten Energos Deutschland GmbH und Hamburger Elektrizitätswerke. Anfang Mai erhielten die Unternehmen vom Landkreis Oberhavel den Zuschlag für den Bau einer Müllverbrennungsanlage (MVA). Geplanter Standort: Hennigsdorf, am Nieder Neuendorfer See - gut tausend Meter Luftlinie westlich von „Bella Vista“ gelegen.

Die Pläne für die Müllverbrennungsanlage haben Schwarz genauso wie die Einwohner von Hennigsdorf und Heiligensee kalt getroffen. „Wir hätten uns aber trotzdem für das Projekt entschieden“, sagt er. Stärker betroffen sind 18000 Anwohner dies- und jenseits der Stadtgrenze. Sie machten per Unterschrift ihrem Unmut über die MVA Luft. Mit Erfolg: An dem ursprünglich geplanten Standort bauen Energos und HWE nicht. Vom Tisch ist die MVA aber nicht. Ausweichstandorte bei Hennigsdorf sind aber noch im Gespräch.

Fünf Kunden unterzeichneten seit dem Vermarktungsstart im April einen Kaufvertrag. Für vier weitere Häuser liegen Reservierungen vor, so Schwarz. Angesichts der wirtschaftlichen Situation sei er mit dieser Zahl recht zufrieden. Richtig gut laufe der Vertrieb aber erst, wenn etwas gebaut wird. Im November sollen die Erschließungsarbeiten für den ersten Bauabschnitt beginnen, erklärt Schwarz.

Angeboten werden drei unterkellerte Haustypen mit 127 bis 544 Quadratmeter großen Grundstücken. Das preiswerteste 123 Quadratmeter große Reihenmittelhaus „Casa Bella“ kostet 197000 Euro. Infos: 43747543 oder www.bellavista-heiligensee.de

Jörn Pestlin

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