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Immobilien: Wohnungen am Bedarf vorbei gebaut

Studie über Nachfrage im OstenVON VLAD GEORGESCUBezogen auf die Realeinkommen sind Mietwohnungen in den neuen Bundesländern teurer und schlechter als im Westen der Republik.Dennoch zeigen sich drei von vier ostdeutschen Mietern mit ihrer Wohnsituation zufrieden.

Studie über Nachfrage im OstenVON VLAD GEORGESCUBezogen auf die Realeinkommen sind Mietwohnungen in den neuen Bundesländern teurer und schlechter als im Westen der Republik.Dennoch zeigen sich drei von vier ostdeutschen Mietern mit ihrer Wohnsituation zufrieden.Zu diesem Ergebnis gelangt eine Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB).Die Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden und von Umfrageergebnissen des Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin durch das WZB ergab unter anderem, daß im Osten des Landes im Durchschnitt 82 Prozent der im Westen üblichen Miete bezahlt wird.Dafür betragen die Realeinkommen nur 73 Prozent des Westniveaus. Viele Altbauwohnungen sind "in schlechteren baulichen Zustand" sowie "älter, kleiner und geringwertiger ausgestattet" als ihre westlichen Pendants, so der Bericht.Neubauwohnungen entsprächen in ihrer Ausstattung oft westlichen Standards, lägen meist außerhalb der Städte; doch die Mieten sind dort "kaum niedriger als im Westen, für modernisierte Wohnungen fast mit denen im Westen identisch", stellt der Deutsche Mieterbund (DMB) in der aktuellen Ausgabe seiner Mitgliedsschrift "Mieterzeitung" fest.Demnach erreichte der Bauboom mit rund 180 000 fertiggestellten Wohnungen in den neuen Bundesländern im vergangenen Jahr zwar einen neuen Rekord."Doch die Veränderungen der Wohnverhältnisse ging größtenteils am Bedarf der Ostdeutschen vorbei", bilanziert Wilhelm Hinrichs, Mentor der WZB-Studie. Der Umfrage zufolge bevorzugen private Haushalte im Osten selbst gebaute Eigenheime, während sie Eigenheime in Wohnparks oder Eigentumswohnungen weniger nachfragten.Nach Schätzungen des Mieterbundes stehen rund 500 000 dieser Wohnungen leer, während die Nachfrage nach billigen, aber schlechten Wohnungen groß sei. Die Studie "Wohnbedingungen in Ostdeutschland" kann kostenlos abgefragt werden beim WZB, Reichpietschufer 50, 10 785 Berlin.

VLAD GEORGESCU

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