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Immobilien: Zartes Geläute

Von Sammlern begehrt: Weihnachtsglocken aus Porzellan und Glas

In manchen Familien wird der Weihnachtsbaum so lange geschmückt, bis er sich unter seiner Last biegt. So manche Tanne oder Kiefer würde sich vermutlich gern gegen die geballte Ladung Kitsch, Kunst und Trödel wehren, wenn sie denn könnte. Schließlich geht es auch dezenter und leichtgewichtiger – mit weniger Dekoration und kleinen Höhepunkten, zu denen etwa traditionelle Weihnachtsglocken aus Porzellan und Glas zählen. Besonders begehrt ist der zarte Baumschmuck, wenn er nur in einer limitierten Auflage erhältlich ist.

Beim Hersteller Hutschenreuther aus Selb kommt beispielsweise jedes Jahr eine neue Glocke auf den Markt – dieses Jahr bereits zum 25. Mal. Neben der – traditionell vom dänischen Künstler Ole Winther verzierten – kleinen Glocke gibt es deshalb für das Weihnachtsfest 2002 auch eine so genannte Maxi-Glocke. Darauf finden sich alle 25 Motive, die bisher auf den Hutschenreuther-Glocken zu sehen waren. Den Landschaftsmotiven ist der Däne treu geblieben: Nach Ausflügen unter anderem in die Heide und an den Nordpol verewigt er dieses Jahr Hansestädte auf wenigen Zentimetern Porzellan.

Ganz den klassischen Weihnachtsmotiven hat sich die Künstlerin Silvia Gudehus bei ihrer Accessoire-Kollektion für Rosenthal-Porzellan gewidmet. „Surprise“, zu Deutsch: „Überraschung“ heißt die diesjährige Weihnachtsserie in warmen Rot- und Orangetönen. Auch die Glocke aus der Porzellankollektion von „Rosenthal meets Versace“ ist der Tradition verschrieben. Wie die dazu passenden Kugeln sind die Glocken dezent verziert und aus Glas gefertigt.

Keck blickende kleine Engel und Teufel setzten die Designer von Villeroy und Boch auf die Spitze ihrer Weihnachtsglocken aus weißem Porzellan. „Russian Christmas“ hat das Unternehmen sein Weihnachtsgeschirr für das Jahr 2002 getauft. Deshalb findet sich auf der dritten Glocke auch Väterchen Frost, der russische Weihnachtsmann. Im kommenden Jahr wird Weihnachten einem weiteren Land gewidmet.

Auf der Weihnachtsglocke der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) Berlin greift dagegen ein pausbäckiger Engel nach den Sternen – handgemalt aus echtem Gold auf feinstem weißen Porzellan. Knapp 100 Euro kostet die kleine Kostbarkeit. Strohsterne wären zwar billiger, dafür sind die Weihnachtsglocken aber unter Umständen eine echte Wertanlage: Kostete die erste Hutschenreuther-Glocke im Jahre 1978 nach Angaben des Unternehmens noch knapp 20 Mark, sei 1991 bereits ein Sammlerwert von mehr als 1400 Mark notiert worden.

Sandra Hoffmann, dpa

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