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In Sachsen-Anhalt sind Eigentumswohnungen vergleichsweise günstig. In Berlin zahlten Käufer im Schnitt 3080 Euro pro Quadratmeter.

© dpa

Immobilienmarktbericht: Wohnen wird noch teurer

Die Immobilienpreise werden 2018 noch weiter steigen: Eine Trendwende halten Gutachter für ausgeschlossen.

Hohe Nachfrage, zu wenig Angebot: Der Immobilienboom in Deutschland setzt sich ungebremst fort und dürfte einer Studie zufolge auch 2018 für steigende Preise sorgen. Rund 237,5 Milliarden Euro investierten Käufer 2016 in Wohnimmobilien, andere Gebäude und Bauflächen und damit rund ein Viertel mehr als noch zwei Jahre zuvor, wie aus einem Bericht des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse hervorgeht.

„Der Druck auf den Wohnungsmarkt bleibt hoch, und das fehlende Angebot treibt die Preise weiter“, erklärten die Experten am Dienstag. „Es ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird.“ Grund dafür seien die allgemein gute Konjunktur und die niedrigen Zinsen.

Investoren kaufen Wohnungen auf

Mangels attraktiver Anlagealternativen geben seit einigen Jahren nicht nur immer mehr private Häuslebauer Geld für Immobilien aus. Auch Investoren engagieren sich verstärkt auf dem Baumarkt in Deutschland. „Zwei Drittel der Investitionen auf dem Immobilienmarkt entfallen auf Wohnimmobilien“, sagt Anja Diers, Vorsitzende des Arbeitskreises der Oberen Gutachterausschüsse. „Ein Ende des Preisanstiegs oder gar eine Trendumkehr ist derzeit bundesweit nicht erkennbar.“

Im Vorjahr stiegen laut Studie vor allem die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum. Die Zahl der Transaktionen von Baugrundstücken für Mehrfamilienhäuser stagnierte – „ein deutliches Zeichen der nach wie vor herrschenden Knappheit beim Bauland“.

Berlin liegt im Mittelfeld

Im bundesweiten Durchschnitt kostete 2016 der Quadratmeter Wohnfläche für ein gebrauchtes freistehendes Ein- und Zweifamilienhaus 1545 Euro. Am teuersten war es der Analyse zufolge in München – mit 8500 Euro je Quadratmeter. Weitaus weniger müssen Käufer dagegen beispielsweise in den Landkreisen Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt (380 Euro pro Quadratmeter) oder im Kyffhäuserkreis in Thüringen (470 Euro) zahlen. In Berlin wurden 3900 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Im Durchschnitt zahlten Käufer in Berlin für ihr Objekt mit 422 900 Euro die insgesamt höchste Summe nach Hamburg.

Bei gebrauchten Eigentumswohnungen gehört München ebenfalls zu den Regionen mit den höchsten Preisen (5500 Euro), aber auch auf Sylt (4370 Euro) oder an der Küste Niedersachsens (3420 Euro) sind die Preise hoch. In Berlin wurden im Durchschnitt 3 080 Euro verlangt. Im Landkreis Teltow-Fläming außerhalb des Berliner Speckgürtels kostet der Quadratmeter hingegen nur 220 Euro. rtr

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