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Wirtschaft: In Berlin wird viel geklaut Autodiebe kommen meist ungeschoren davon

Wer kein eigenes Auto hat, hat zumindest eine Sorge weniger: Er muss nicht befürchten, dass ihm das Gefährt geklaut wird. Für alle anderen, die Eigentümer eines Kraftfahrzeugs sind, wird diese Gefahr dagegen immer größer, warnt die Polizei.

Wer kein eigenes Auto hat, hat zumindest eine Sorge weniger: Er muss nicht befürchten, dass ihm das Gefährt geklaut wird. Für alle anderen, die Eigentümer eines Kraftfahrzeugs sind, wird diese Gefahr dagegen immer größer, warnt die Polizei. Rund 40 000 Autodiebstähle zählte das Bundeskriminalamt (BKA) im vergangenen Jahr, im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um neun Prozent. Die meisten Taten werden nicht aufgeklärt, räumt das BKA ein, die Aufklärungsquote liegt unter 27 Prozent. Angesichts dieser Entwicklung will sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière demnächst öffentlich mit dem Thema Autodiebstahl beschäftigen.

In Berlin würde man sich wahrscheinlich über Zahlen, wie sie das BKA veröffentlicht hat, freuen. Denn in der Hauptstadt sieht es noch schlechter aus. 7262 Fälle zählte die Polizei im vergangenen Jahr, in denen Autos entweder komplett verschwanden oder für illegale Spritztouren missbraucht wurden, 38,2 Prozent mehr als 2008. Die allermeisten Täter kommen ungeschoren davon: In Berlin liegt die Aufklärungsquote gerade einmal bei neun Prozent, heißt es in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2009.

Die meisten Berliner Autos landen in Osteuropa, entweder im Ganzen oder als Einzelteile. Ältere Fahrzeuge werden ausgeschlachtet, weiß die Polizei, Neufahrzeuge dagegen unversehrt über die Grenze gebracht. Die beliebtesten Modelle der Berliner Autoklauer: BMW, Audi, Volkswagen, Porsche und Mercedes. Obwohl die Berliner Polizei eine spezielle Ermittlungsgruppe eingerichtet hat, sehen die meisten Halter ihre Autos nicht wieder, wenn sie erst einmal in die Hände von Dieben gefallen sind. Weil es keine Grenzkontrollen auf dem Weg nach Polen oder Tschechien gibt, haben die Täter freie Fahrt.

Versicherungsexperten raten Haltern daher, sich gegen den Diebstahl zu versichern. Wer eine Kaskoversicherung hat, bekommt seinen Schaden ersetzt – egal, ob es sich um eine Vollversicherung oder eine Teilkaskopolice handelt, sagt Karin Rüter de Escobar vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Allerdings müssen Kunden in diebstahlsgefährdeten Regionen mit deutlich höheren Prämien rechnen als Autofahrer in weniger gefährlichen Gegenden. Nach Recherchen des Internetportals „FinanceScout 24“ kostet die günstigste Teilkasko für einen „VW Caravelle Multivan“ in Potsdam gut 724 Euro, in Starnberg bei München dagegen nur knapp 610 Euro. Heike Jahberg

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