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Wirtschaft: In Wasserleitungen telefonieren: Berlikomm bietet netzintern kostenlose Ortsgespräche an

Umsonst telefonieren - mit diesem Schlagwort auf dem hart umkämpften Telefonmarkt wirbt neuerdings die Berliner Firma Berlikomm: Gespräche von einem Anschluß des Unternehmens zum anderen innerhalb Berlins und den angrenzenden Gemeinden sind unentgeltlich - von Berlikomm zu einem Telekom-Anschluß im Ortsnetz kosten sie vier Pfennige. 28 000 Menschen haben sich nach Angaben Berlikomms in den vergangenen vier Tagen auf der Funkausstellung und unter einer Service-Nummer über das Angebot informiert.

Umsonst telefonieren - mit diesem Schlagwort auf dem hart umkämpften Telefonmarkt wirbt neuerdings die Berliner Firma Berlikomm: Gespräche von einem Anschluß des Unternehmens zum anderen innerhalb Berlins und den angrenzenden Gemeinden sind unentgeltlich - von Berlikomm zu einem Telekom-Anschluß im Ortsnetz kosten sie vier Pfennige. 28 000 Menschen haben sich nach Angaben Berlikomms in den vergangenen vier Tagen auf der Funkausstellung und unter einer Service-Nummer über das Angebot informiert. Knapp 5000 Verträge sind nach Angaben von Firmensprecher Hans Peter Koopmann nahezu abgeschlossen. "Wir rechnen damit, in den nächsten Wochen einige Zehntausend Kunden zu gewinnen". Am Montag sei der erste private Anschluß verlegt worden.

Das Angebot sei in Deutschland einmalig. Umsonst telefonieren konnte man bislang nur bei begrenzten Werbeaktionen. Ein anderes Angebot der Firma Teleflash, die kostenlose Gespräche mit Werbeunterbrechungen anpries, wurde vor sechs Wochen vom Berliner Landgericht gestoppt. Die Spots seien ein unerlaubter Eingriff in die Privatspäre, hieß es. Berlikomm will sein Angebot laut Koopmann über andere Geschäftsbereiche und den Umsatz finanzieren. Verbindungen zu Handys sind etwas teurer als im Durchschnitt. Für einen Anschluss verlangt Berlikomm zudem eine Grundgebühr, die Freiminuten zu anderen Telefongesellschaften enthält. Seit einem Jahr bietet das Tochterunternehmen der Wasserbetriebe Telefonverbindungen und Datentransfers für Großkunden an. Es nutzt das zu Mauerzeiten von den Wasserbetrieben installierte eigene, 3000 Kilometer lange Kommunikationsnetz, das mit dem der Telekom verknüpft ist. Für jeden Anruf, der über Telekom-Leitungen läuft, zahlt Berlikomm knapp zwei Pfennige pro Minute.

Ein Netz im Netz ist auf dem 1998 liberalisierten, deutschen Telefonmarkt nicht ungewöhnlich: Mannesmann Arcor schickt seine Signale auch über das alte Netz der Bahn AG, Otelo Kabel über Hochspannungsmasten. In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland etliche lokale Telefongesellschaften gegründet: Hansenet in Hamburg, Net Cologne in Köln und Ewetel im Gebiet Oldenburg-Weser-Ems. In den USA sind unentgeltliche Ortsgespräche schon längst die Regel.

tob

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