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Wirtschaft: Industrie erhält weniger Aufträge Die Nachfrage

aus dem Ausland sinkt

Berlin - Die deutsche Industrie ist mit einem unerwarteten Auftragsminus in das zweite Halbjahr gestartet: Die Firmen zogen im Juli 2,2 Prozent weniger Bestellungen an Land als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Dies ist der größte Rückgang seit Februar 2009. Fachleute hatten mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Im Juni hatten die Firmen nach revidierten Zahlen ihre Orderbücher noch kräftig gefüllt und 3,6 Prozent mehr Bestellungen als im Mai verbucht. Da im Juli die Zahl der Großaufträge aber weit unterdurchschnittlich ausfiel, kam es nun zu einem Einbruch.

Besonders stark betroffen waren die Auslandsbestellungen, die um 3,7 Prozent zurückgingen. Die Aufträge aus dem Inland blieben hingegen nur um 0,3 Prozent hinter dem Vormonat zurück. Das Ministerium erwartet trotz des kräftigen Dämpfers, dass sich die Erholung der Industrie fortsetzt. „In der Tendenz ist die Nachfrage nach industriellen Erzeugnissen weiter aufwärts gerichtet.“

Etwas besser sieht es in der Gesamtbilanz aus: So hat das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) seine Wachstumsprognose 2010 für Deutschland kräftig angehoben. Die deutsche Wirtschaft dürfte im laufenden Jahr um 3,4 Prozent wachsen, teilte das HWWI mit. Im Juni waren die Forscher noch von einem Wachstum von lediglich 1,5 Prozent ausgegangen. Auch für das kommende Jahr wurde die Prognose erhöht. Nach einem bislang veranschlagten Wachstum von 1,6 Prozent rechnet das HWWI nun für 2011 mit einem Zuwachs um 2,5 Prozent. Das Institut begründet die Korrekturen vor allem mit dem starken Wachstum im zweiten Quartal, als die deutsche Wirtschaft mit einem Rekordwert von 2,2 Prozent zulegte. rtr/dpa

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